Bewertung:

David Hackett Fischers „Champlains Traum“ ist eine umfassende Biografie von Samuel de Champlain, in der sein einzigartiger und respektvoller Umgang mit den amerikanischen Ureinwohnern und seine entscheidende Rolle bei der Gründung von Neufrankreich im Mittelpunkt stehen. Der Autor verwebt gekonnt historische Zusammenhänge und macht die Erzählung sowohl informativ als auch fesselnd. Manche finden jedoch, dass dem Buch ein klarer Fokus fehlt und manchmal Genres vermischt werden, und es gibt Kritik an der Qualität des Kindle.
Vorteile:⬤ Fesselnder und flüssiger Schreibstil, der den historischen Inhalt zugänglich macht.
⬤ Ausführliche Erforschung von Champlains Leben, Charakter und Beitrag zur nordamerikanischen Geschichte.
⬤ Reichhaltige Illustrationen und Karten, die das Verständnis des Lesers verbessern (im Druck).
⬤ Präsentiert eine respektvolle und humanistische Sicht der indigenen Stämme im Gegensatz zu anderen Kolonisatoren.
⬤ Gut recherchiert mit einer umfangreichen Bibliographie.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass es der Erzählung an Fokus mangelt, da sie zwischen Biographie und breiterem historischen Kontext hin und her schwankt.
⬤ Digitale Formate (z. B. Kindle) haben schlecht gerenderte Karten und Illustrationen, was das Leseerlebnis beeinträchtigt.
⬤ Einige Kritiken weisen auf eine allzu hagiografische Darstellung Champlains hin, der es manchmal an soliden Beweisen für bestimmte Behauptungen mangelt.
⬤ Gelegentliche Wiederholungen und unnötige Details hätten zu einem kürzeren, prägnanteren Buch führen können.
(basierend auf 185 Leserbewertungen)
Champlain's Dream
Preisträger des Pritzker-Literaturpreises für sein Lebenswerk im Bereich Militärliteratur.
In dieser mitreißenden, fesselnden Biografie erweckt der renommierte Historiker David Hackett Fischer den bemerkenswerten Samuel de Champlain zum Leben - Soldat, Spion, Seefahrer, Entdecker, Kartograf, Künstler und Vater von Neufrankreich.
Der an der französischen Atlantikküste geborene Champlain wuchs in einem Land auf, das von Religionskriegen zerrissen war. Die historischen Aufzeichnungen lassen nicht eindeutig erkennen, ob Champlain protestantisch oder katholisch getauft wurde, aber er kämpfte in Frankreichs Religionskriegen für den Mann, der später Heinrich IV. werden sollte, einen der größten Könige Frankreichs, und wie dieser war er in einer Zeit des mörderischen Sektierertums religiös tolerant. Champlain war auch ein brillanter Seefahrer. Schon als Junge fuhr er zur See und eignete sich im Laufe der Zeit die Fähigkeiten an, die es ihm ermöglichten, siebenundzwanzig Atlantiküberquerungen zu machen, ohne ein Schiff zu verlieren.
Aber wir erinnern uns an Champlain vor allem als großen Entdecker. Zu Fuß, per Schiff und Kanu bereiste er das Gebiet der heutigen sechs kanadischen Provinzen und fünf amerikanischen Staaten. In mehr als dreißig Jahren gründete, kolonisierte und verwaltete er französische Siedlungen in Nordamerika. Er segelte häufig zwischen Frankreich und Kanada hin und her, manövrierte sich durch die Intrigen am Pariser Hof und verhandelte mit mehr als einem Dutzend Indianernationen in Nordamerika über die Gründung von Neufrankreich. Champlain wurde schon früh von Heinrich IV. und später von Ludwig XIII. unterstützt, doch die Königin Regentin Marie de Medici und Kardinal Richelieu stellten sich seinen Bemühungen entgegen. Trotz großer Widerstände und zahlreicher Niederlagen gelang es Champlain dank seines erstaunlichen Engagements und seiner Ausdauer, die französische Kolonie in der Neuen Welt zu gründen. Er bemühte sich ständig um die Aufrechterhaltung des Friedens zwischen den indianischen Völkern, die sich zuweilen gegenseitig bekriegten, doch wenn es sein musste, griff er zu den Waffen und setzte mit Gewalt ein neues Machtgleichgewicht durch, wobei er sich als hervorragender Stratege und Krieger erwies.
Während seiner drei Jahrzehnte in Nordamerika blieb Champlain einer bemerkenswerten Vision verpflichtet, einem Grand Design für Frankreichs Kolonie. Er förderte Mischehen zwischen den französischen Kolonisten und den Eingeborenen und bestand auf Toleranz gegenüber Protestanten. Er war ein visionärer Führer, vor allem im Vergleich zu seinen englischen und spanischen Zeitgenossen - ein Mann, der von Menschlichkeit und Frieden in einer Welt voller Grausamkeit und Gewalt träumte.
Diese hervorragende Biografie, die erste seit Jahrzehnten, ist so dramatisch und spannend wie das Leben, das sie schildert. Sie ist gründlich recherchiert und durchgehend mit vielen zeitgenössischen Bildern und Karten illustriert, von denen einige von Champlain selbst gezeichnet wurden.