Bewertung:

Crome Yellow, Aldous Huxleys Debütroman, persifliert die englische Oberschicht des frühen 20. Jahrhunderts durch humorvolle Charakterstudien und geistreiche Konversationen. Obwohl er eine Vielzahl von Ideen und Themen präsentiert, könnten seine lose Struktur und das Fehlen einer bedeutenden Handlung einige Leser enttäuschen. Der Schreibstil zeichnet sich durch Klugheit und Wortwitz aus, obwohl die Entwicklung der Charaktere gegenüber der Erforschung der Ideen zweitrangig erscheint.
Vorteile:Der Roman bietet unterhaltsame Charakterstudien und scharfe Satire. Huxleys Texte sind voller Humor, Witz und kluger Wortspiele, was sie zu einer unterhaltsamen und zum Nachdenken anregenden Lektüre macht. Das Buch bietet Einblicke in Huxleys thematische Anliegen, die später in seinen berühmteren Werken auftauchen sollten, und viele Leser schätzen die Leichtigkeit und die fesselnden Dialoge des Romans.
Nachteile:Das Fehlen einer kohärenten Handlung kann den Leser unbefriedigt zurücklassen, da viele Ereignisse trivial oder unzusammenhängend erscheinen. Manche empfinden das Tempo als langsam, vor allem in den ersten Kapiteln, und die Figuren dienen oft eher als Vehikel für Ideen denn als ausgeprägte Persönlichkeiten. Außerdem kann die Verwendung von archaischem oder komplexem Vokabular für manche Leser eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 116 Leserbewertungen)
Crome Yellow by Aldous Huxley, Science Fiction, Classics, Literary
Das Crome des Romantitels ist ein englisches Landhaus, in dem sich der Großteil der Handlung abspielt.
Aldous Huxleys erster Roman, Crome Yellow, wurde 1921 veröffentlicht. Als Sitten- und Ideenkomödie mag sein relativ realistisches Setting und Format Fans seiner späteren Werke wie Point Counter Point und Brave New World überraschen. Einige, die nur Brave New World kennen, wissen vielleicht nicht, dass Aldous Huxley als 16-Jähriger, der Medizin studieren wollte, an einer schweren Augenkrankheit erkrankte, die ihn vorübergehend erblinden ließ und eine sicherlich erfolgreiche Karriere als Arzt oder Wissenschaftler zunichte machte.
Crome Yellow wurde oft als „witzig“ und „geschwätzig“ bezeichnet, und es verdankt Vanity Fair sicherlich ebenso viel wie - für manche überraschend - Tristram Shandy, obwohl man meinen könnte, dass Figuren wie Mr. Barbecue-Smith und seine bemerkenswerten Schreibtheorien literarische Vorläufer bei Lawrence Sterne haben könnten.