Bewertung:

Die Rezensionen zeigen eine deutliche Kluft in der Wahrnehmung des Buches auf: Eine Rezension lobt es als aufschlussreiche akademische Untersuchung, die konventionelle feministische Theorien in Frage stellt und eine nuancierte Untersuchung der Moderne bietet, während die andere die Relevanz des Buches kritisiert und seinen Fokus auf vergangene feministische Anliegen in Frage stellt.
Vorteile:Das Buch wird als akademisches Werk gelobt, das herkömmliche patriarchalische Konzepte und traditionelle feministische Lesarten in Frage stellt. Es regt zum kritischen Denken an und lässt eine Vielzahl von Lesarten zu. Es wird als aufschlussreich und zum Nachdenken anregend angesehen, insbesondere für das Studium auf Hochschulniveau. Der Autor, Felski, verwendet ein breites Spektrum literarischer und soziologischer Quellen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der geschlechtsspezifischen Bedeutungen in der Moderne.
Nachteile:Ein Rezensent hält das Buch für veraltet und meint, dass es sich zu sehr auf historische feministische Themen konzentriert, anstatt sich mit zeitgenössischen Realitäten zu befassen. Es gibt Bedenken hinsichtlich seiner Relevanz für die heutigen Diskussionen über Geschlecht und Feminismus.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Gender of Modernity
In einer innovativen und belebenden Untersuchung der komplexen Beziehungen zwischen Frauen und der Moderne stellt Rita Felski die konventionellen, männerzentrierten Theorien der Moderne in Frage. Sie stellt auch jene feministischen Perspektiven in Frage, die entweder die Moderne als inhärent patriarchalisch verteufelt haben oder von einem einfachen Gegensatz zwischen den Erfahrungen von Männern und Frauen in der modernen Welt ausgingen.
Indem sie Kulturgeschichte mit Kulturtheorie verbindet und sich auf das Fin de Si Cle konzentriert, untersucht Felski die geschlechtsspezifischen Bedeutungen von Begriffen wie Nostalgie, Konsum, weibliches Schreiben, das populäre Erhabene, Evolution, Revolution und Perversion. Ihr Ansatz ist vergleichend und interdisziplinär und umfasst eine Vielzahl von Texten aus der englischen, französischen und deutschen Tradition: soziologische Theorie, realistische und naturalistische Romane, dekadente Literatur, politische Essays und Reden, sexologische Diskurse und sentimentale Populärliteratur. Felski nimmt Schriftstellerinnen und Schriftsteller von Simmel, Zola, Sacher-Masoch und Rachilde bis hin zu Marie Corelli, Wilde und Olive Schreiner unter die Lupe und zeigt die vielfältigen und oft widersprüchlichen Verbindungen zwischen Weiblichkeit und Moderne auf.
Durch die Linse von Felskis scharfsinnigem Auge betrachtet, bietet das letzte Fin de Si cle erhellende Parallelen zu unserem eigenen. Und Felskis scharfe Analyse der Matrix der Moderne bietet den nötigen Einblick in die kulturelle Krise, die durch die Postmoderne ausgelöst wurde.