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Beyond Feminist Aesthetics: Feminist Literature and Social Change
Beyond Feminist Aesthetics hat einen doppelten Schwerpunkt. Zum einen gibt Rita Felski einen kritischen Überblick über die aktuelle amerikanische und europäische feministische Literaturtheorie, zum anderen bietet sie eine Analyse der zeitgenössischen Belletristik von Frauen, wobei sie sich insbesondere auf die Gattungen des autobiografischen Bekenntnisses und des Selbstfindungsromans stützt, um zu zeigen, dass diese Literatur Fragen für den Feminismus aufwirft, die nicht mit einer rein geschlechtsspezifischen Analyse beantwortet werden können.
Felski vertritt die Auffassung, dass die Idee einer feministischen Ästhetik ein Thema ist, das Feministinnen unnötigerweise verfolgt haben; sie schlägt dagegen vor, dass es unmöglich ist, von "männlichen" und "weiblichen", "subversiven" und "reaktionären" literarischen Formen losgelöst von den sozialen Bedingungen ihrer Produktion und Rezeption zu sprechen. Der politische Wert solcher literarischer Werke kann vom Standpunkt des Feminismus aus nur durch eine Untersuchung ihrer sozialen Funktionen und Wirkungen in Bezug auf die Interessen von Frauen in einem bestimmten historischen Kontext bestimmt werden. Daher plädiert sie für einen interdisziplinären Ansatz zur Analyse von Literatur, der Literatur- und Gesellschaftstheorie integriert, und entwickelt einen solchen Ansatz unter Rückgriff auf das Modell einer feministischen Gegenöffentlichkeit.
Rita Felski hat ein gut durchdachtes, anregendes Buch vorgelegt, das einen neuen Rahmen für die Diskussion über die Beziehung zwischen Literatur und feministischer Politik schafft. Es wird Studierende und Lehrende der Frauenforschung, der vergleichenden Literaturwissenschaft, der Kulturwissenschaften und der Belletristik interessieren.