Bewertung:

Richard Powers' „Plowing the Dark“ ist ein komplexer Roman, in dem die Erfahrungen von Virtual-Reality-Ingenieuren in Seattle mit der erschütternden Geschichte einer amerikanischen Geisel im Nahen Osten verwoben werden. Die Prosa ist reich an Beschreibungen und oft anspruchsvoll, so dass der Leser sich anstrengen muss, um ihre Tiefe zu erfassen. Die Reaktionen auf das Buch reichen von Bewunderung für seine kunstvolle Sprache und die zum Nachdenken anregenden Themen bis hin zu Frustration über seine Dichte und Unübersichtlichkeit.
Vorteile:⬤ Schöne und hypnotische Prosa, die den Leser in ihren Bann zieht.
⬤ Komplexe Themen, die Kunst, Realität und Technologie miteinander verbinden.
⬤ Die Charaktere sind gut entwickelt und fesselnd.
⬤ Wirft grundlegende Fragen über Realität und Fantasie auf.
⬤ Die beiden Erzählungen bieten eine einzigartige Erkundung gegensätzlicher menschlicher Erfahrungen.
⬤ Dicht und oft schwierig zu lesen, was dem Leser erhebliche Anstrengungen abverlangt.
⬤ Einige Charaktere erscheinen eindimensional oder unterentwickelt.
⬤ Übermäßige Beschreibungen und Fachausdrücke, die überwältigend sein können.
⬤ Mangelnder Abschluss der Handlungsstränge und mögliche Verwirrung aufgrund der Komplexität der Themen.
⬤ Einige Leser könnten das Buch aufgrund der obskuren Verweise als prätentiös oder unzugänglich empfinden.
(basierend auf 36 Leserbewertungen)
Plowing the Dark
Erwähne den Namen Richard Powers gegenüber anderen Schriftstellern und du wirst sehen, wie sie diesen fernen Blick bekommen: Sie berechnen die mögliche Reichweite seines Einflusses. --Sven Birkerts, Esquire
In einem digitalen Labor an der Küste des Puget Sound arbeitet eine Gruppe von Virtual-Reality-Forschern an der Fertigstellung der Kaverne, einem leeren weißen Raum, der sich in einen Dschungel, ein Gemälde oder eine riesige byzantinische Kathedrale verwandeln kann. In einer vom Krieg zerrissenen Stadt am Mittelmeer wird ein Amerikaner als Geisel gehalten, der in einem anderen leeren weißen Raum an einen Heizkörper gekettet ist. Was kann zwei so weit voneinander entfernte Orte miteinander verbinden? Nur die gemeinsame Vorstellungskraft, ein Raum, den diese Menschen unwissentlich gemeinsam errichten, in dem sie sich alle treffen werden und in dem sich die beiden Rahmen dieses originellen Romans zusammenfügen.
Adie Klarpol, eine begabte, aber desillusionierte Künstlerin, erwacht wieder zum Leben, belebt durch den Nervenkitzel der Arbeit mit der hochmodernen Technologie der Kaverne. Vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der Imperien des Kalten Krieges und dem Fall der Berliner Mauer zieht sie sich auf gefährliche Weise in die Cyber-Realitäten zurück, die sie zu erschaffen beauftragt wurde. Während ihr Ex-Mann im Sterben liegt und der Ausbruch eines Computerkrieges sie mit einem Gefühl der Mitschuld erfüllt, wird Adie immer tiefer in den Aufbau eines Ortes von Schönheit und unbekannter Macht hineingeworfen, an dem sie die Angriffe der realen Welt abwehren kann, die schief gelaufen sind.
Auf der anderen Seite des Globus wird Taimur Martin, ein Englischlehrer, der sich von einer gescheiterten Liebesaffäre zurückzieht, in Beirut von islamischen Fundamentalisten von der Straße aufgelesen und in Einzelhaft gehalten. Ohne Ablenkung oder Hoffnung auf Befreiung muss er sich allein durch die Kraft seiner Erinnerung am Leben erhalten. Jeder unendliche, leere Tag bringt ihn näher an den Wahnsinn, und nur die überraschende Ankunft eines Zufluchtsortes hält ihn für das erschütternde Ende aufrecht. Plowing the Dark ist eine Fiktion, die die Macht der Phantasie erforscht, sowohl zu zerstören als auch zu retten.