Bewertung:

Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über den Archetyp des Tricksters im Laufe der Geschichte, wobei der Schwerpunkt auf dem Mittelalter liegt. Es kombiniert psychologische, neurowissenschaftliche und evolutionäre Perspektiven mit historischen Beispielen, was es für alle, die sich für Literatur und Folklore interessieren, wertvoll macht.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert mit fantastischen Referenzen
⬤ zugänglicher Schreibstil
⬤ aufschlussreiche Erkundung des Trickstercharakters in verschiedenen Kulturen und Zeiträumen.
Eine Rezension ist unklar, da sie kein tatsächliches Feedback zum Inhalt gibt, sondern lediglich einen Geschenkvorschlag darstellt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Trickster Brain: Neuroscience, Evolution, and Narrative
Bis vor kurzem haben wissenschaftliche und literarische Kulturen nebeneinander existiert, aber meist in Paralleluniversen, ohne Verbindung.
The Trickster Brain: Neurowissenschaft, Evolution und Natur von David Williams geht von der Prämisse aus, dass der Mensch eine biologische Spezies ist, die aus einem langen Evolutionsprozess hervorgegangen ist, und dass wir eine universelle menschliche Natur besitzen, die uns durch unsere Gene gegeben ist. Aus dieser Perspektive ist die Literatur ein Produkt unseres biologischen Selbst.
Durch die Untersuchung zentraler Ideen der Neurowissenschaften, der Evolutionsbiologie, der Linguistik, der Musik, der Philosophie, der Ethik, der Religion und der Geschichte zeigt Williams, dass es die Schaltkreise der fest verdrahteten Veranlagungen des Gehirns sind, die immer wieder ähnliche Geschichten auf der ganzen Welt hervorbringen: „archetypische“ Geschichten, die uralte Spannungen widerspiegeln, die aus unserer evolutionären Vergangenheit und der Konstruktion unserer Gehirne selbst entstanden sind. In dem Buch wird behauptet, dass man das biologische Wesen, das die Literatur hervorbringt, betrachten muss, um sie wirklich zu verstehen. Wenn wir die Literatur mit dem Blick der Wissenschaft untersuchen, können wir erkennen, wie Geschichten universelle Aspekte des biologischen Geistes offenbaren.
Die Figur des Tricksters ist als archetypische Figur, die eine Reihe menschlicher Eigenschaften und Anliegen verkörpert, besonders aufschlussreich, denn der Trickster ist oft Gott, Teufel, musikalisch, sexuell, silberzüngig, tierisch und menschlich zugleich und stößt sich an den moralischen Geboten der Kultur. Williams bringt Wissenschaft und Geisteswissenschaften zusammen und zeigt einen kritischen Umgang mit Literatur, der wissenschaftliches Denken mit einbezieht.