Bewertung:

Das Buch „Teaching The Incorporeal“ von Elizabeth Grosz wird für seine aufschlussreiche Erkundung der westlichen Philosophie gelobt, die sich insbesondere auf das Konzept der Körperlosigkeit und seine Auswirkungen auf das zeitgenössische Denken konzentriert. Sie stellt die Ideen verschiedener Philosophen in einer fesselnden Weise dar, die historische und aktuelle Perspektiven miteinander verbindet.
Vorteile:Das Buch ist sehr schön geschrieben und bietet einen faszinierenden Überblick über das westliche Denken, indem es die Bedeutung des aktiven Materialismus im Laufe der Geschichte aufzeigt. Es behandelt komplexe Konzepte auf unterhaltsame Weise und macht sie zugänglich und inspirierend. Grosz ist als führende Stimme der Philosophie anerkannt und bietet tiefe Einblicke, die das Verständnis moderner philosophischer Diskussionen erleichtern.
Nachteile:Für manche Leser mag es schwierig sein, die komplizierten und detaillierten Konzepte vollständig zu erfassen, obwohl der Schreibstil darauf abzielt, dies zu mildern.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Incorporeal: Ontology, Ethics, and the Limits of Materialism
Die Philosophie hat einen starken Impuls geerbt, entweder einen Dualismus oder einen reduktiven Monismus anzunehmen - entweder eine radikale Trennung von Geist und Körper oder die Reduzierung des Geistes auf den Körper.
Doch seit ihren Ursprüngen in den Schriften der Stoiker, den ersten durch und durch materialistischen Vertretern, hat eine andere Sichtweise anerkannt, dass keine Form des Materialismus sich selbst vollständig einschließen kann - Raum, Zeit, die Leere und die Sinne sind die unkörperlichen Bedingungen all dessen, was körperlich oder materiell ist. In The Incorporeal (Das Unkörperliche) argumentiert Elizabeth Grosz, dass das Ideale dem Materiellen und das Materielle dem Idealen inhärent ist.
Indem sie dessen Entwicklung im Laufe der Zeit nachzeichnet, macht sie deutlich, dass dieselbe Idee in verschiedenen intellektuellen Kontexten wieder auftaucht. Grosz zeigt, dass Idealismus und Materialismus nicht nur untrennbar miteinander verbunden sind, sondern dass diese „Zusammengehörigkeit“ der Gesamtheit der Idealität und der Gesamtheit der Materialität nicht durch das menschliche Bewusstsein vermittelt oder geschaffen wird. Vielmehr ist sie eine ontologische Bedingung für die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins.
Grosz stützt sich auf Spinozas materiellen und ideellen Substanzbegriff, Nietzsches amor fati, Deleuze und Guattaris Ebene der Immanenz, Simondons Prä-Individuum und Raymond Ruyers Selbstbefragung oder Autoaffektion, um zu zeigen, dass die Welt der Entwicklung des Menschen vorausgeht und dass ihre materiellen und unkörperlichen Kräfte die Bedingungen für alle Formen des Lebens sind, menschliche wie nicht-menschliche. Als Meisterwerk eines herausragenden Theoretikers bietet The Incorporeal tiefgreifende neue Einsichten in das Geist-Körper-Problem.