Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgreifende Erforschung der sexuellen Selektion durch eine feministische und philosophische Sichtweise und stellt die gängigen Darwin-Interpretationen in Frage. Obwohl es zum Nachdenken anregende Ideen präsentiert, ist es wegen seiner Behandlung von Transgender-Identitäten in die Kritik geraten.
Vorteile:Das Buch liefert verblüffende Überlegungen zur sexuellen Selektion und bietet eine tief greifende Offenbarung der Darwinschen Theorie. Es übt gekonnt Kritik an soziobiologischen Ansichten zur sexuellen Selektion und versucht, Darwins Erkenntnisse in den feministischen Diskurs einzubinden.
Nachteile:Der Text wird als transphobisch kritisiert, da er Transgender-Identitäten die ontologische Anerkennung verweigert. Einige Leser sind der Meinung, dass Grosz' Argumente von einer weiteren Überarbeitung und Verfeinerung profitieren könnten.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Becoming Undone: Darwinian Reflections on Life, Politics, and Art
In Becoming Undone befasst sich Elizabeth Grosz mit drei verwandten Konzepten - Leben, Politik und Kunst -, indem sie die Auswirkungen von Charles Darwins Darstellung der Evolution der Arten untersucht. Indem sie die Charakterisierung von Darwins Werk als eine Form des genetischen Determinismus in Frage stellt, zeigt Grosz, dass seine Schriften ein Beharren auf dem Unterschied zwischen natürlicher Selektion und sexueller Selektion zeigen, den Prinzipien, die das Überleben bzw.
die Attraktivität regeln. Die sexuelle Selektion verkompliziert die natürliche Selektion, indem sie ästhetische Faktoren und den Ausdruck des individuellen Willens, der Begierde oder des Vergnügens einführt. Grosz untersucht, wie Darwins Theorie der sexuellen Selektion die Philosophie, unser Verständnis der Menschheit in ihren männlichen und weiblichen Formen, unsere Vorstellungen von politischen Beziehungen und unsere Konzepte von Kunst verändert.
Indem sie das Werk des Naturforschers mit den Schriften von Bergson, Deleuze und Irigaray verbindet, skizziert sie einen postmodernen Darwinismus, der alles Leben als Formen konkurrierender und koordinierender Offenheit begreift. Obwohl Feministinnen den Konzepten von Natur und Biologie, die für Darwins Werk von zentraler Bedeutung sind, misstraut haben, schlägt Grosz vor, dass seine Schriften eine reiche Ressource für die Entwicklung eines stärker politisierten, radikalen und weitreichenden feministischen Verständnisses von Materie, Natur, Biologie, Zeit und Werden darstellen.