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The Nature of Christian Doctrine: Its Origins, Development, and Function
Ein bahnbrechender Bericht über die Ursprünge, die Entwicklung und die anhaltende Bedeutung der christlichen Lehre, der erklärt, warum sie für das Leben der christlichen Gemeinschaften nach wie vor wesentlich ist.
Alister E. McGrath stellt wichtige Parallelen zwischen der Entwicklung wissenschaftlicher Theorien und der christlichen Lehre fest und untersucht die zunehmende Auffassung des frühen Christentums als "theologisches Labor". Wir können uns die Lehrformulierungen als Vorschläge vorstellen, die in der gesamten christlichen Welt zur Prüfung vorgelegt wurden, und nicht als statische Darstellungen der Orthodoxie. Dieser Ansatz passt viel besser zu den verfügbaren Belegen als Theorien über unterdrückte frühe Orthodoxien und unterstreicht die Bedeutung der Debatte innerhalb der Kirchen als ein wichtiges Mittel zur Prüfung von Lehrformulierungen.
McGrath bietet eine solide Kritik an George Lindbecks immer noch einflussreichem Buch Nature of Doctrine (1984) und äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich seines reduktionistischen Ansatzes. Stattdessen liefert er eine zuverlässigere Darstellung der unzähligen Funktionen der Doktrin, indem er Mary Midgleys Konzept des "Mapping" als Mittel zur Koordinierung der vielfältigen Aspekte komplexer Phänomene nutzt. McGraths Ansatz verwendet auch Karl Poppers "Drei Welten", wodurch die theoretischen, objektiven und subjektiven Aspekte der Lehre als wesentlich und miteinander verbunden angesehen werden können.
Wir sehen, wie die christliche Lehre ontologische Erkenntnisse über die Natur der Wirklichkeit bietet und gleichzeitig einen koordinierenden Rahmen bereitstellt, der sicherstellt, dass ihre verschiedenen Aspekte als Teile eines größeren Ganzen gesehen werden. Die Lehre bietet einen Rahmen oder Standpunkt, der es ermöglicht, die theologische Realität auf neue Weise zu sehen und zu erfahren; sie schützt und formuliert die zentrale Vision der Realität, die für das ordnungsgemäße Funktionieren und das künftige Gedeihen der christlichen Gemeinschaften wesentlich ist.