Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung des soziokulturellen Kontextes, der dem Aufstieg des Christentums zugrunde liegt, und bietet informative historische Analysen, die viele zeitgenössische Annahmen über die frühchristliche Gesellschaft in Frage stellen.
Vorteile:Die Leser loben das Buch für seinen aufschlussreichen und informativen Inhalt, seine klare Sprache und die Fähigkeit des Autors, überzeugende Argumente über das Wachstum des Christentums zu präsentieren. Viele fanden es erhellend und wertvoll für das Verständnis des historischen Hintergrunds der christlichen Bewegung. Außerdem wird das Buch als gut recherchiert und zum Nachdenken anregend empfunden.
Nachteile:Einige Rezensenten kritisierten, das Buch sei akademisch dicht oder manchmal unverständlich, und einige fanden es kulturell unsensibel oder irreführend. Es wurde auch Unzufriedenheit über die Verwechslung des Erscheinungsdatums geäußert, da einige Leser eine neue Ausgabe erwarteten, aber ein älteres Werk unter einem anderen Einband erhielten. Kritiker merkten auch an, dass das Buch möglicherweise nicht diejenigen anspricht, die endgültige Wahrheiten über das Christentum suchen.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
The Rise of Christianity: A Sociologist Reconsiders History
Eine bahnbrechende Neuinterpretation der Frage, warum das Christentum zum vorherrschenden Glauben des Westens wurde
Die Vorstellung, dass das Christentum als eine geheime Bewegung unter den Armen begann, ist eine weithin akzeptierte Vorstellung. Sie ist jedoch einer von vielen Mythen, die wir aus dem Weg räumen müssen, wenn wir verstehen wollen, wie eine winzige messianische Bewegung am Rande des Römischen Reiches zum dominierenden Glauben der westlichen Zivilisation wurde. In einem rasanten, sehr lesenswerten Buch, das sich sowohl mit den Glaubensvorstellungen als auch mit den historischen Fakten befasst, bringt Rodney Stark die Perspektive eines Soziologen ein, um das Rätsel hinter dem Erfolg des frühen Christentums zu lösen. Er verfügt nicht nur über die Logik und die Methoden der Sozialwissenschaften, sondern auch über Erkenntnisse aus erster Hand, warum Menschen konvertieren und wie neue religiöse Gruppen Mitglieder rekrutieren. Bei vielen Themen - wie dem sozialen Hintergrund der Konvertiten, der Judenmission, dem Status der Frauen in der Kirche und der Rolle des Martyriums - gräbt er tief in den historischen Belegen, um eine lebendige und unkonventionelle Darstellung des frühen Christentums zu liefern.
Der Autor zeichnet die plausibelste Kurve des christlichen Wachstums vom Jahr 40 bis 300. Zur Zeit Konstantins hatte sich das Christentum zu einer beachtlichen Kraft entwickelt, mit Wachstumsmustern, die denen erfolgreicher religiöser Bewegungen von heute sehr ähnlich sind. Ungewöhnlich viele christliche Konvertiten kamen zum Beispiel aus den gebildeten, kosmopolitischen Schichten. Da das Christentum eine neue Perspektive auf vertraute Konzepte bot und nicht an die ethnische Zugehörigkeit gebunden war, hatte es eine große Anhängerschaft unter Personen, die sich in die vorherrschende Kultur assimilieren wollten, hauptsächlich hellenisierte Juden. Das Überangebot an Frauen in den christlichen Gemeinden - zum Teil aufgrund des Respekts und des Schutzes, der ihnen zuteil wurde - führte zu Eheschließungen mit Heiden, also zu mehr Konversionen, und zu einer hohen Geburtenrate. Stark weist auch auf die Rolle hin, die Selbstlosigkeit und Glaube spielten. Inmitten von Epidemien, Bränden und anderen Katastrophen, die die griechisch-römischen Städte heimsuchten, waren die christlichen Gemeinden ein Hort der gegenseitigen Hilfe, was zu einer weitaus höheren Überlebensrate als bei den Heiden führte. In der Zwischenzeit stärkte das freiwillige Märtyrertum, insbesondere eine Generation nach dem Tod Christi, das Engagement der christlichen Bevölkerung. Letztlich bietet Stark ein facettenreiches Porträt des frühen Christentums, das an praktische Überlegungen, historische Neugierde und persönliche Reflexion appelliert.