Bewertung:

Der Kommentar von Ben Witherington III zum Römerbrief bietet eine neue und ansprechende Perspektive auf den Brief des Paulus, wobei er die von Paulus verwendeten rhetorischen Techniken hervorhebt und auf häufige Fehlinterpretationen eingeht. Die Leserinnen und Leser schätzen seine gründlichen Hintergrundinformationen, die Klarheit des Textes und die Fähigkeit, theologische Argumente mit kulturellen Einsichten zu verbinden. Der Kommentar ist zwar nicht erschöpfend und kann manchmal dicht sein, aber er wird für seinen wissenschaftlichen und doch zugänglichen Ansatz gefeiert.
Vorteile:⬤ Eine neue Perspektive auf die Rhetorik des Paulus im Römerbrief, die das Verständnis fördert.
⬤ Gut recherchiert und klar geschrieben, spricht es sowohl Gelehrte als auch allgemeine Leser an.
⬤ Befasst sich effektiv mit historischen und kulturellen Kontexten.
⬤ Viele Leser fanden ihn aufschlussreich und im Vergleich zu anderen Kommentaren eine frische Brise.
⬤ Die Klarheit des Denkens hilft, Kapitel und Argumente reibungslos zu verbinden.
⬤ In den Übersetzungen fehlen Versnummern, was es schwierig macht, bestimmte Passagen zu finden.
⬤ Die Kindle-Version hat Probleme mit der Navigation, und es gibt Beschwerden über die Indexierung.
⬤ Einige Leser fanden die Menge der Informationen überwältigend und empfahlen, sich ausreichend Zeit für die Lektüre zu nehmen.
⬤ Das Buch ist für diejenigen, die keinen Hintergrund in Rhetorik und Bibelstudium haben, möglicherweise nicht vollständig zugänglich.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Paul's Letter to the Romans: A Socio-Rhetorical Commentary
Während der Römerbrief das am meisten studierte und kommentierte Dokument der Bibel ist, sind die wichtigsten exegetischen Bücher über den Römerbrief aus dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert überwiegend von der reformierten Tradition geprägt. Anhand eines sorgfältigen Überblicks über die Arbeiten der alten Kirchenväter und der modernen Exegeten zeigt Ben Witherington III.
auf, dass die Auslegung des Römerbriefs seit der Reformation viel zu sehr der augustinischen Lesart des Textes, wie sie von Luther, Calvin und anderen geprägt wurde, verpflichtet war - und an entscheidenden Stellen in die Irre führte. In diesem ersten umfassenden soziorhetorischen Kommentar zum Römerbrief gewinnt Witherington neue Einsichten aus der Lektüre des Paulusbriefs im Lichte der frühjüdischen Theologie, der historischen Situation Roms in der Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus und der eigenen rhetorischen Anliegen des Paulus.
Die ernsthafte Berücksichtigung des sozialen und rhetorischen Hintergrunds des Römerbriefs ermöglicht es den Lesern, Paulus aus seiner eigenen Sicht zu verstehen und nicht nur durch die verschiedenen Stimmen seiner späteren Interpreten. Witheringtons bahnbrechendes Werk enthält auch eine neue, klare Übersetzung des griechischen Textes, und jeder Abschnitt des Kommentars endet mit einer kurzen Diskussion unter dem Titel „Bridging the Horizons“, in der vorgeschlagen wird, wie der antike Text des Römerbriefs zu uns heute sprechen kann.