Bewertung:

In den Rezensionen wird „The Interface Effect“ für seine analytische Tiefe, methodische Strenge und Relevanz für die zeitgenössischen digitalen Studien gelobt. Einige Leser finden es jedoch komplex und gelegentlich unzusammenhängend, wobei in bestimmten Bereichen eine tiefere Analyse erforderlich ist. Das Buch ist für diejenigen zu empfehlen, die sich mit Technologie und Kommunikation befassen, könnte aber für Neulinge oder diejenigen, die mit den modernen Medien nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
Vorteile:⬤ Analytisch dicht und tiefgründig
⬤ aktuelle Einblicke in die digitalen Medien
⬤ geht auf die Komplexität der menschlichen Kommunikation ein
⬤ bietet ein differenziertes Verständnis der Medientheorie
⬤ für Studenten zugänglich
⬤ reichhaltige methodische Diskussion
⬤ unverzichtbare Lektüre für die zeitgenössischen digitalen Kulturwissenschaften.
⬤ Könnte für manche Leser zu komplex sein
⬤ Abschnitte könnten von einer eingehenderen Analyse profitieren
⬤ nicht immer klar oder zusammenhängend zwischen den Ideen
⬤ könnte trocken und sehr akademisch erscheinen
⬤ setzt ein gewisses Maß an Vorwissen voraus
⬤ geht möglicherweise nicht angemessen auf den Zugang zu Technologie ein.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Interface Effect
Die Schnittstellen sind wieder da, oder vielleicht waren sie nie weg. Die vertraute sokratische Vorstellung aus dem Phaedrus, dass Kommunikation ein Prozess ist, bei dem direkt auf die Seele des anderen geschrieben wird, ist in den Mittelpunkt der heutigen Diskussionen über Kultur und Medien zurückgekehrt. In der Tat hat das westliche Denken die Medien lange Zeit als eine große Wahl zwischen zwei Arten von Schnittstellen konstruiert. In der optimistischen Variante gehen die Medien nahtlos in eine transparente und unmittelbare Verbindung zwischen dem Selbst und dem Anderen über. Der pessimistischen Sichtweise zufolge sind die Medien jedoch Hindernisse für eine direkte Verbindung, die das Selbst und den Anderen in Missverständnisse und Widersprüche auflösen. Mit anderen Worten: Medienschnittstellen sind entweder klar oder kompliziert, entweder schön oder trügerisch, entweder bereits bekannt oder endlos interpretierbar.
Galloway erkennt die Grenzen beider Wege und schlägt einen alternativen Weg ein, indem er die Schnittstelle als autonome Zone ästhetischer Aktivität betrachtet, die von ihrer eigenen Logik und ihren eigenen Zielen geleitet wird: dem Schnittstelleneffekt. Anstatt benutzerfreundliche Schnittstellen, die gut funktionieren, zu loben oder solche, die schlecht funktionieren, zu tadeln, betrachtet dieses Buch die Unmöglichkeit aller Schnittstellen, von Fenstern und Türen bis zu Bildschirmen und Tastaturen. Allegorisch betrachtet, erzählen solche Schwellen nicht so sehr die Geschichte ihrer eigenen Funktionsweise, sondern winken nach außen in den Bereich des sozialen und politischen Lebens und stellen damit eine Frage, auf die die politische Interpretation von Schnittstellen die einzige kohärente Antwort ist.
Auf der Grundlage von Philosophie und Kulturtheorie und einer eingehenden Lektüre von Videospielen, Software, Fernsehen, Malerei und anderen Bildern versucht Galloway, die Logik der digitalen Kultur durch eine Analyse ihrer emblematischsten und allgegenwärtigsten Erscheinungsform - der Schnittstelle - zu erklären.