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Excommunication: Three Inquiries in Media and Mediation
Immer eine Verbindung herstellen - das ist der Imperativ der heutigen Medien. Aber was ist mit den Momenten, in denen die Medien nicht mehr richtig funktionieren, wenn Nachrichten über den Absender und den Empfänger hinausgehen und aus der Welt der Kommunikation selbst ausgeschlossen werden - diese Nachrichten, die besagen: "Es wird keine Nachrichten mehr geben"? In diesem Buch stellen Alexander R.
Galloway, Eugene Thacker und McKenzie Wark unser übliches Verständnis von Medien und Vermittlung auf den Kopf, indem sie argumentieren, dass diese Momente die Art und Weise offenbaren, wie die Unmöglichkeit von Kommunikation integraler Bestandteil der Kommunikation selbst ist - Umstände, die sie als Exkommunikation bezeichnen. In drei miteinander verknüpften Aufsätzen geht Excommunication diesem schwer fassbaren Thema nach, indem es die Vermittlung im Angesicht von Verbannung, Ausgrenzung und Ketzerei betrachtet und die Möglichkeiten der Kommunikation mit dem Jenseits in Betracht zieht. Zunächst schlägt Galloway eine originelle Theorie der Vermittlung vor, die sich auf die klassische Literatur und Philosophie stützt.
Anhand von Hermes, Iris und den Furien zeigt er drei der heute am weitesten verbreiteten Formen der Vermittlung auf - Vermittlung als Austausch, als Erleuchtung und als Netzwerk. Dann geht Thacker kühn über Galloways Klassifizierungsschema hinaus, indem er das Konzept der Exkommunikation anhand der geheimen Verbindung zwischen dem modernen Horror-Genre und der mittelalterlichen Mystik untersucht. Anhand einer Reihe von Beispielen von H.
P. Von Lovecraft bis Meister Eckhart untersucht Thacker jene Fälle, in denen man mit dem Unzugänglichen kommuniziert oder in Verbindung tritt, und nennt solche Vermittlungsformen "spukhaft" oder "seltsam", um ihre Unzugänglichkeit zu unterstreichen. Schließlich beschwört Wark die Poetik des wütenden Schwarms als eine queere Politik der Häresie, die sowohl von der Medientheorie als auch von der traditionellen Linken abweicht.
Er entwirft eine kritische Theorie, die die Ketzerei feiert und sich von denen unterscheidet, die heute den Heiligen Paulus verehren. Excommunication hinterfragt alltägliche Definitionen von Medien, Vermittlung und Kommunikation und bietet einen Blick in das Reich des Nicht-Menschlichen, um eine Theorie der Vermittlung zu finden, die unserer gegenwärtigen Situation angemessen ist.