Bewertung:

Das Buch „Liberalism Against Itself“ von Samuel Moyn untersucht den Niedergang der liberalen Ideale nach dem Zweiten Weltkrieg und argumentiert, dass der moderne Liberalismus von seinen Grundprinzipien abgewichen ist. Er kritisiert einflussreiche Denker, die zu diesem Wandel beigetragen haben, und fordert eine Wiederbelebung der alten liberalen Werte. Die Ausführung hat jedoch gemischte Kritiken erhalten, wobei einige ihre Argumente loben, während andere ihre Kohärenz und Tiefe kritisieren.
Vorteile:⬤ Bietet ein starkes Argument für die Wiederbelebung älterer Formen des Liberalismus.
⬤ Aufschlussreiche Analyse der wichtigsten liberalen Denker der Nachkriegszeit.
⬤ Bietet eine kritische Untersuchung der Auswirkungen des Liberalismus des Kalten Krieges auf das moderne politische Denken.
⬤ Appelliert an Leser mit einer linken Perspektive, die die Mängel des Liberalismus verstehen wollen.
⬤ Es fehlt an Tiefe bei der Entwicklung seiner Hauptaussagen, was einige Leser unzufrieden zurücklässt.
⬤ Der Text wird als weitschweifig und mäandernd beschrieben, ohne einen klaren Standpunkt zu haben.
⬤ Enthält pauschale, unbegründete Behauptungen und zeigt eine selektive Interpretation der diskutierten Denker.
⬤ Mehrere Kritiken weisen auf eine mangelnde Auseinandersetzung mit Schlüsselbegriffen hin, was die Klarheit beeinträchtigt.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Liberalism Against Itself: Cold War Intellectuals and the Making of Our Times
Die Wurzeln des Kalten Krieges für die gegenwärtige Krise des Liberalismus
Jahrhunderts blickten viele Liberale missmutig auf die Welt, die die Moderne mit ihren verheerenden Kriegen, dem aufkommenden Totalitarismus und dem permanenten Atomterror hervorgebracht hatte. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Ideale der Aufklärung, darunter Emanzipation und Gleichheit, weit davon entfernt waren, eine Lösung für diese Probleme zu bieten, sondern sie vielmehr erst geschaffen hatten. Der Historiker des politischen Denkens Samuel Moyn argumentiert, dass die liberalen Intellektuellen der Ära des Kalten Krieges - darunter Isaiah Berlin, Gertrude Himmelfarb, Karl Popper, Hannah Arendt, Judith Shklar und Lionel Trilling - den Liberalismus zwar transformierten, aber ein katastrophales Erbe für unsere Zeit hinterließen.
In seinem ikonoklastischen Stil legt Moyn dar, wie die Liberalen des Kalten Krieges die Ideale ihrer Bewegung neu definierten und den moralischen Kern der Aufklärung zugunsten einer gefährlicheren Philosophie aufgaben: die Bewahrung der individuellen Freiheit um jeden Preis. Indem er diese Haltung anprangert, ebenso wie die jüngste Nostalgie für den Liberalismus des Kalten Krieges als Mittel gegen illiberale Werte, präsentiert Moyn einen zeitgemäßen Aufruf für eine neue emanzipatorische und egalitäre liberale Philosophie - einen Weg, den Schaden des Kalten Krieges rückgängig zu machen und das Überleben des Liberalismus zu sichern.