Bewertung:

Das Buch „The Abuse of Evil“ von Richard J. Bernstein untersucht die Gefahren des politischen und religiösen Absolutismus, insbesondere im Kontext des Amerikas nach dem 11. September. Bernstein kritisiert, wie solche Mentalitäten die Demokratie untergraben und eine vereinfachte binäre Sicht der Welt fördern. Er plädiert für einen pragmatischen, fallibilistischen Ansatz, um diesen Extremen entgegenzuwirken, und stützt sich dabei auf historische philosophische Perspektiven.
Vorteile:⬤ Bietet eine gut begründete Kritik am Absolutismus in Politik und Religion.
⬤ Bietet nützliche Einblicke in philosophische Konzepte, die aktuelle politische Strategien entmystifizieren.
⬤ Plädiert für einen pragmatischen Ansatz zur Bekämpfung des Absolutismus und betont die Bedeutung von Diskussion und Engagement in der Demokratie.
⬤ Enthält nützliche Analysen und Gegenüberstellungen mit historischen Persönlichkeiten und Theorien, die das Verständnis des Lesers für das Thema bereichern.
⬤ Einige Leser könnten die philosophische Terminologie und Konzepte etwas esoterisch und schwer verständlich finden.
⬤ Die Untersuchung könnte von einigen Lesern, die eine breitere Diskussion über das Böse suchen, als zu kritisch oder nicht umfassend genug empfunden werden.
⬤ Sie erfordert ein gewisses Maß an Vorwissen in politischer Theorie und Philosophie, das Gelegenheitsleser abschrecken könnte.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Abuse of Evil: The Corruption of Politics and Religion Since 9/11
Seit dem 11. September sprechen Politiker, Prediger, Konservative und die Medien über das Böse. In der Vergangenheit hat das Reden über das Böse in unseren religiösen, philosophischen und literarischen Traditionen zum Nachdenken, Hinterfragen und Forschen angeregt. Heute jedoch wird die Berufung auf das Böse als politisches Instrument eingesetzt, um wichtige Fragen zu verschleiern, ernsthaftes Denken zu blockieren und die öffentliche Diskussion und Debatte zu ersticken.
Wir haben es heute mit einem Kampf der Mentalitäten zu tun, nicht mit einem Kampf der Kulturen. Die eine Mentalität ist von absoluten Werten, moralischen Gewissheiten und vereinfachenden Dichotomien von Gut und Böse angezogen. Die andere stellt die Berufung auf absolute Werte in der Politik ernsthaft in Frage und kritisiert die vereinfachende Aufteilung der Welt in die Kräfte des Bösen und die Kräfte des Guten.
In The Abuse of Evil (Der Missbrauch des Bösen) stellt Bernstein die Behauptung in Frage, dass uns ohne die Berufung auf das Absolute die Grundlage für entschlossenes Handeln im Kampf gegen unsere Feinde fehlt. Der Missbrauch des Bösen nach 9/11 korrumpiert sowohl die demokratische Politik als auch die Religion. Bei diesem Zusammenprall der Mentalitäten steht viel auf dem Spiel, wenn es darum geht, wie wir heute - und in Zukunft - in der Welt denken und handeln.