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Pragmatic Turn
In diesem wichtigen neuen Werk argumentiert Richard J. Bernstein, dass viele der wichtigsten Themen in der Philosophie der letzten hundertfünfzig Jahre Variationen und Weiterentwicklungen von Ideen sind, die bei den klassischen amerikanischen Pragmatikern vorherrschten: Charles S.
Peirce, William James, John Dewey und George H. Mead. Der Pragmatismus beginnt mit einer gründlichen Kritik des Cartesianismus, der einen Großteil der modernen Philosophie beherrscht.
Die pragmatischen Denker lehnen eine scharfe Trennung zwischen Subjekt und Objekt, den Geist-Körper-Dualismus, das Streben nach Gewissheit und die Zuschauertheorie des Wissens ab. Sie versuchen, einen Wandel in der Philosophie herbeizuführen, der den sozialen Charakter menschlicher Erfahrung und normativer sozialer Praktiken, die selbstkorrigierende Natur aller Forschung und die Kontinuität von Theorie und Praxis betont.
Und sie - vor allem James, Dewey und Mead - betonen die demokratischen ethisch-politischen Konsequenzen einer pragmatischen Orientierung. Viele der von den pragmatischen Denkern entwickelten Themen standen auch im Mittelpunkt der Arbeit bedeutender Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts wie Wittgenstein und Heidegger, doch der so genannte analytisch-kontinentale Spagat verdeckt diese grundlegende Kontinuität. Bernstein entwickelt eine alternative Lesart der zeitgenössischen Philosophie, die das Fortbestehen und die Kontinuität der pragmatischen Themen herausstellt.
Er setzt sich kritisch mit dem Werk führender zeitgenössischer Philosophen auseinander, die vom Pragmatismus stark beeinflusst wurden, darunter Hilary Putnam, Jürgen Habermas, Richard Rorty und Robert Brandom, und er erklärt, warum die Diskussion über den Pragmatismus so lebendig, vielfältig und weit verbreitet ist. Dieses klare, weitreichende Buch eines der führenden amerikanischen Philosophen wird zur Pflichtlektüre für jeden, der den heutigen Stand der Philosophie verstehen will.