Bewertung:

Die Memoiren „Der Taubentunnel“ von John le Carré sind eine Sammlung von Vignetten, die das Leben des Autors als Schriftsteller und ehemaliger Spion reflektieren. Es enthält faszinierende Anekdoten über seine Erfahrungen, Beziehungen und die Menschen, denen er begegnet ist. Das Buch ist zwar fesselnd und aufschlussreich, aber es mangelt ihm an einer kohärenten chronologischen Struktur und an Tiefe bei der Erforschung der persönlichen Kämpfe des Autors.
Vorteile:Die Memoiren sind voll von faszinierenden, reichhaltigen Anekdoten und zeigen le Carrés meisterhafte Erzählkunst. Der Leser schätzt den Humor, den historischen Kontext und die intimen Reflexionen über seine Beziehungen, insbesondere zu seinem Vater. Das Buch ist unterhaltsam und bietet Einblicke in die Charaktere und Handlungen seiner Romane, was es für Fans seiner Werke interessant macht.
Nachteile:Einige Kritiker bemängeln den nicht chronologischen Aufbau des Buches, der es schwierig macht, den zeitlichen Ablauf von le Carrés Leben zu verstehen. Einige Leser sind der Meinung, dass der Autor sich mit einer tieferen Selbstbetrachtung zurückhält und es versäumt, Einblicke in seinen schriftstellerischen Erfolg zu geben. Der Tonfall wird manchmal als selbstgefällig oder distanziert empfunden, was nicht bei allen Lesern auf Gegenliebe stoßen dürfte.
(basierend auf 647 Leserbewertungen)
The Pigeon Tunnel: Stories from My Life
Erzählt mit der Fabulierkunst eines Meisters - abwechselnd dramatisch und lustig, charmant, herb und melancholisch.“ -Michiko Kakutani, The New York Times
Die Memoiren von John le Carr, dem legendären Autor von „Tinker, Tailor, Soldier, Spy“, „The Spy Who Came in from the Cold“ und „The Night Manager“, der inzwischen für einen Emmy nominierten Fernsehserie mit Tom Hiddleston und Hugh Laurie in den Hauptrollen. Der neue Roman von John le Carr, A Legacy of Spies, ist jetzt erhältlich.
Von seinen Jahren im britischen Geheimdienst während des Kalten Krieges bis hin zu seiner Karriere als Schriftsteller, die ihn vom kriegsgebeutelten Kambodscha über Beirut an der Schwelle zur israelischen Invasion 1982 bis nach Russland vor und nach dem Fall der Berliner Mauer führte, hat le Carr immer aus dem Herzen der modernen Zeit geschrieben. In seinen ersten Memoiren ist le Carr ebenso witzig wie prägnant, denn er liest in die Ereignisse, deren Zeuge er wird, dieselbe moralische Ambiguität hinein, die er auch in seinen Romanen an den Tag legt. Ob er nun über den Papagei in einem Beiruter Hotel schreibt, der perfekt Maschinengewehrfeuer oder die ersten Takte von Beethovens Fünfter nachahmen konnte; ob er Ruandas Museen für die unbestatteten Toten nach dem Völkermord besucht; ob er Silvester 1982 mit Jassir Arafat und seinem Oberkommando feiert; ob er eine deutsche Terroristin in ihrem Wüstengefängnis in der Negev interviewt; ob er den Weisheiten des großen Physikers, Dissidenten und Nobelpreisträgers Andrej Sacharow lauscht; oder Alec Guinness bei den Vorbereitungen für seine Rolle als George Smiley in den legendären BBC-Fernsehverfilmungen von Tinker, Tailor, Soldier, Spy und Smiley's People zuzusehen; oder die weibliche Entwicklungshelferin zu beschreiben, die die Hauptfigur in The Constant Gardener inspiriert hat - le Carr verleiht jeder Begebenheit Lebendigkeit und Humor, der uns mal zum Lachen bringt, mal dazu einlädt, neu über Ereignisse und Menschen nachzudenken, die wir zu verstehen glaubten.
Das Beste daran ist, dass le Carr uns einen Einblick in die mehr als sechs Jahrzehnte währende Reise eines Schriftstellers und seine eigene Suche nach dem menschlichen Funken gibt, der seinen fiktiven Figuren so viel Leben und Herz verleiht.