Bewertung:

Das Buch stellt eine akademische Studie der Schriften des Jesuitenmissionars Ippolito Desideri über den tibetischen Buddhismus aus dem 18. Es bietet eine detaillierte Einführung und englische Übersetzungen von Desideris Texten, bleibt aber streng akademisch, ohne sich in fantasievolle Interpretationen oder Analysen seiner Argumente zu vertiefen.
Vorteile:Die Einführung ist interessant und informativ und liefert einen faszinierenden Hintergrund zu Desideris Mission und seinen Schriften. Die englischen Übersetzungen der Texte sind für diejenigen wertvoll, die sich speziell für sie interessieren, und das Buch bleibt einem akademischen Ansatz treu.
Nachteile:Für Leser, die eine populärere oder erzählerische Darstellung suchen, ist das Buch möglicherweise nicht geeignet. Einige Leser fanden es insgesamt weniger fesselnd, und die streng akademische Perspektive könnte das Interesse an Desideris Argumenten einschränken.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Dispelling the Darkness: A Jesuit's Quest for the Soul of Tibet
In einem abgelegenen Dorf im Himalaya wartete der Jesuitenpater Ippolito Desideri 1721 auf die Erlaubnis aus Rom, seine Mission zur Bekehrung des tibetischen Volkes zum Christentum fortzusetzen. In der Zwischenzeit trieb er ein ehrgeiziges Projekt voran: ein in klassischem Tibetisch verfasstes Traktat, das die wichtigsten buddhistischen Lehren widerlegen sollte. Wenn es ihm gelänge, die buddhistischen Mönche davon zu überzeugen, dass diese Lehren falsch waren, so Desideri, würde er die Dunkelheit des Götzendienstes aus Tibet vertreiben.
Dispelling the Darkness bietet einen faszinierenden Einblick in die historische Begegnung zwischen Christentum und Buddhismus und macht Desideris tibetische Schriften zum ersten Mal für englischsprachige Leser zugänglich. Diese maßgebliche Studie enthält ausführliche Auszüge aus Inquiry concerning the Doctrines of Previous Lives and Emptiness, Desideris unvollendetem Meisterwerk, sowie eine vollständige Übersetzung von Essence of the Christian Religion, einem Begleitwerk, das seine Widerlegung des Buddhismus noch erweitert. Desideri verfügte über ein ungewöhnlich differenziertes Verständnis des Buddhismus und beherrschte die klassische tibetische Sprache meisterhaft. Er glaubte, dass nur eine sorgfältige Argumentation die philosophischen Grundlagen des Buddhismus zerstören könne, insbesondere die Lehren von Wiedergeburt und Leere, die den Glauben an die Existenz Gottes verhindern. Der ausführliche Kommentar von Donald Lopez und Thupten Jinpa zeigt, wie geschickt Desideri tibetische Literaturkonventionen und Passagen aus buddhistischen Schriften nutzte, um seine Argumente vorzubringen.
Als der Vatikan Desideris Gesuch ablehnte, kehrte er mit seinen Manuskripten im Schlepptau nach Rom zurück, wo sie ungelesen in den Archiven verschwanden. Dispelling the Darkness bringt diese wichtigen Texte nach Jahrhunderten der Vernachlässigung wieder ans Licht.