Bewertung:

Die Rezensionen zu 'The Machine Question' von David Gunkel heben die philosophische Tiefe des Buches und seine Fähigkeit hervor, zum Nachdenken über die moralische Betrachtung von Maschinen anzuregen, weisen aber auch auf seine Nachteile wie Abstraktheit und das Fehlen direkter Antworten hin.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und zum Nachdenken anregend
⬤ außergewöhnliche Erkundung von moralischem Handeln und Maschinenethik
⬤ regt zum tieferen Hinterfragen ethischer Rahmenbedingungen an
⬤ wichtiger Beitrag zum Dialog über Maschinenmoral
⬤ nützlich für das Verständnis der Auswirkungen von maschineller Intelligenz
⬤ originelle Einsichten, die bestehende Ansichten in Frage stellen.
⬤ Einige finden es zu gründlich und langweilig
⬤ viele Leser haben das Gefühl, dass es keine konkreten Antworten liefert
⬤ es wird als zu abstrakt und eher als Überblick denn als neuer Beitrag angesehen
⬤ einige Rezensionen vermerken eine schwache Auseinandersetzung mit dem Relativismus
⬤ Probleme mit der Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis der physischen Präsentation des Buches.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
The Machine Question: Critical Perspectives on Ai, Robots, and Ethics
Eine Untersuchung über die Zuweisung von moralischen Pflichten und Rechten an intelligente und autonome Maschinen, die wir selbst geschaffen haben.
Eines der ständigen Anliegen der Moralphilosophie ist es, zu entscheiden, wer oder was eine ethische Betrachtung wert ist. In jüngster Zeit wurde der "Tierfrage" - der Frage nach dem moralischen Status nichtmenschlicher Tiere - viel Aufmerksamkeit gewidmet. In diesem Buch greift David Gunkel die "Maschinenfrage" auf, d. h. die Frage, ob und inwieweit intelligenten und autonomen Maschinen, die wir selbst geschaffen haben, eine legitime moralische Verantwortung und ein legitimer Anspruch auf moralische Berücksichtigung zuerkannt werden kann.
Die Maschinenfrage stellt eine grundlegende Herausforderung für das moralische Denken dar, indem sie die traditionelle philosophische Konzeptualisierung von Technologie als Werkzeug oder Instrument für menschliche Akteure in Frage stellt. Gunkel beginnt mit der Frage nach der moralischen Handlungsfähigkeit von Maschinen: ob eine Maschine als legitimer moralischer Akteur betrachtet werden kann, der für Entscheidungen und Handlungen verantwortlich gemacht werden kann. Dann nähert er sich der Maschinenfrage von der anderen Seite, indem er überlegt, ob eine Maschine ein moralischer Patient sein könnte, dem legitime moralische Erwägungen zustehen. Schließlich betrachtet Gunkel einige neuere Innovationen in der Moralphilosophie und der kritischen Theorie, die die Maschinenfrage verkomplizieren und den binären Gegensatz zwischen Akteur und Patient selbst dekonstruieren.
Der technologische Fortschritt könnte uns zu der Frage veranlassen, ob die Science-Fiction von Computern und Robotern, deren Handlungen ihre menschlichen Begleiter beeinflussen (man denke an HAL in 2001: Odyssee im Weltraum), zu einer wissenschaftlichen Tatsache werden könnte. Gunkels Argumentation verspricht, künftige Überlegungen zur Ethik, zu uns selbst und zu den anderen Wesen, die diese Welt bewohnen, zu beeinflussen.