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The Maya World: Yucatec Culture and Society, 1550-1850
Dieses bahnbrechende Werk ist eine Sozial- und Kulturgeschichte der Maya-Völker in der Provinz Yucatan im kolonialen Mexiko, die den Zeitraum von der Eroberung der Region durch die Spanier bis zu ihrer Eingliederung in das unabhängige Mexiko umfasst.
Anstatt sich auf die spanischen Quellen und Perspektiven zu stützen, die die Grundlage der bisherigen Forschung über das koloniale Yucatan bildeten, versucht der Autor, die Maya selbst zu Wort kommen zu lassen. Er stützt seine Analyse ausschließlich auf seine Übersetzungen von Hunderten von Notariatsdokumenten der yucatekischen Maya - aus Bibliotheken und Archiven in Mexiko, Spanien und den Vereinigten Staaten -, von denen die meisten noch nie zuvor wissenschaftlich untersucht worden sind.
Anhand dieser Dokumente kann der Autor die soziale und kulturelle Welt der Maya-Gemeinde oder cah rekonstruieren, der selbstverwalteten Gemeinschaft, in der die meisten Maya lebten und die den Mittelpunkt der sozialen und politischen Identität der Maya bildete. In den ersten beiden Teilen des Buches wird untersucht, wie die Maya innerhalb der Gemeinschaft organisiert waren und sich voneinander unterschieden. Dabei werden Themen wie individuelle und gruppenspezifische Identitäten, soziopolitische Organisation, politisches Fraktionsdenken, Karrieremuster, Klassenstrukturen, Haushalts- und Familienstrukturen, Erbschaft, Geschlechterrollen, Sexualität und Religion behandelt.
Im dritten Teil wird das materielle Umfeld des cah untersucht, wobei die Rolle der Nutzung und des Austauschs von Land hervorgehoben wird, während im vierten Teil Art und Bedeutung der Quellendokumente, ihre Gattungen und ihre Sprache ausführlich beschrieben werden. Im gesamten Buch achtet der Autor auf die vergleichenden Zusammenhänge der Veränderungen im Laufe der Zeit und die Ähnlichkeiten bzw. Unterschiede zwischen den Mustern der Maya und denen anderer Mesoamerikaner aus der Kolonialzeit, insbesondere der Nahuas in Zentralmexiko.