Bewertung:

Das Buch ist eine revolutionäre Kritik der britischen Literatur in der Zeit des Imperialismus und untersucht die Werke von Schriftstellern wie Kipling, Conrad und Forster im Hinblick auf Imperialismus und soziales Bewusstsein. Raskins provokanter Ansatz stellt das literarische Establishment in Frage und regt den Leser zu einer kritischen Auseinandersetzung mit kanonischen Texten an.
Vorteile:Das Buch ist anregend und belebend und bietet eine radikale Perspektive auf die britische Literatur. Raskins leidenschaftliches Schreiben ermutigt die Leser, die imperialistischen Werte in kanonischen Texten zu hinterfragen. Das Werk dient als unschätzbare Untersuchung sowohl großer als auch kleinerer Autoren, die es zugänglich macht und zum Nachdenken anregt.
Nachteile:Raskins selbstsicherer Ton mag einige Leser abschrecken, und der Mangel an akademischer Strenge in seinem Werk könnte als Nachteil angesehen werden. Manchmal schreibt er mit einem Hauch von Endgültigkeit, der konventionellere Akademiker abschrecken könnte. Seine revolutionären Ideen, die in den 1960er Jahren bahnbrechend waren, mögen dem heutigen Leser weniger neu erscheinen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Mythology of Imperialism: A Revolutionary Critique of British Literature and Society in the Modern Age
"Wir, die Leser und Studenten der Literatur, sind entführt worden. Die Literaturkritiker, unsere Lehrer, diese Mörder der Kultur, haben uns an die Wand gestellt und halten uns gefangen". So beginnt Jonah Raskins Die Mythologie des Imperialismus. Bei seiner Erstveröffentlichung 1971 war dieses Buch nichts weniger als ein Aufruf zu den Waffen, eine offene Revolte gegen das literarische Establishment. In seiner Kritik an fünf bekannten britischen Schriftstellern - Joseph Conrad, Rudyard Kipling, D. H. Lawrence, E. M. Forster und Joyce Cary - entwickelte Raskin nicht nur das Modell für eine revolutionäre antiimperialistische Kritik, sondern trug durch den Einfluss dieses Buches auf Edward Said auch dazu bei, das Feld der postkolonialen Studien zu eröffnen.
Fast vier Jahrzehnte später ist The Mythology of Imperialism noch immer aktuell. Seine Lektüre der britischen Literatur bietet immer noch kühne und originelle Einblicke in die Beziehung zwischen Text, Künstler und historischem Kontext. Aber, was vielleicht noch wichtiger ist, dieses Buch sendet eine revolutionäre Botschaft an alle Leser und Studenten der Literatur. Im Gegensatz zu einem Großteil des heutigen Postkolonialismus - der durch postmoderne Verschleierung verwässert und von seinen historischen Wurzeln weitgehend losgelöst ist - verortet Raskin das Zentrum seiner antiimperialistischen Kritik im antiimperialistischen Kampf selbst und lässt sich nicht von den "Kulturmördern" in der Akademie, sondern von den nationalen Befreiungsbewegungen seiner Zeit leiten.
Diese mit fesselnder Leidenschaft und machetenscharfer Analyse geschriebene Neuauflage von The Mythology of Imperialism enthält den Originaltext, eine neue Einleitung und ein Nachwort des Autors sowie ein Vorwort von Bruce Robbins.