Bewertung:

Das Buch „The Politics of Collective Violence“ von Charles Tilly wird für seine umfassende Analyse der kollektiven Gewalt durch eine soziologische Linse gelobt, die die traditionellen Erzählungen von Gut und Böse in Frage stellt und einen nützlichen Rahmen für das Verständnis verschiedener Formen von Gewalt bietet. Die Rezensenten halten es für eine unverzichtbare Lektüre für Soziologie- und Politikwissenschaftsstudenten, merken jedoch an, dass für ein besseres Verständnis von Gewalt in verschiedenen Regimen und Bereichen noch theoretische Ausarbeitungen erforderlich sind.
Vorteile:Ein klarer Rahmen für die Analyse kollektiver Gewalt, eine umfassende Kategorisierung der Gewalttypen, die traditionelle Erzählungen in Frage stellt, eine wichtige Lektüre für Studierende der Soziologie und der Politikwissenschaft, gut geschrieben und zugänglich.
Nachteile:Die Theorie muss weiter ausgearbeitet werden, um die Unterschiede der kollektiven Gewalt unter ein und demselben Regime in verschiedenen Gebieten vollständig zu erfassen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Politics of Collective Violence
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Phänomenen wie Fußballrowdytum, Sabotageakten von Bauern gegen das Eigentum von Großgrundbesitzern, Raserei im Straßenverkehr und sogar den Ereignissen des 11.
September? Mit beeindruckender historischer Breite und der Beherrschung der Literatur zahlreicher Disziplinen sucht dieses Buch nach den gemeinsamen Ursachen dieser Ereignisse in der kollektiven Gewalt. Bei kollektiver Gewalt führt eine soziale Interaktion unmittelbar zu physischen Schäden, an denen mindestens zwei Personen beteiligt sind, und die zum Teil aus der Koordination zwischen den Personen resultiert, die die schädigenden Handlungen ausführen.
Charles Tilly argumentiert, dass kollektive Gewalt in mancher Hinsicht kompliziert, veränderlich und unvorhersehbar ist, aber auch aus ähnlichen Ursachen resultiert, die zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten unterschiedlich kombiniert werden. Die Ermittlung der Ursachen, Kombinationen und Rahmenbedingungen hilft, kollektive Gewalt zu erklären und die besten Wege zu finden, um Gewalt einzudämmen und Demokratien mit einem Minimum an Personen- und Sachschäden zu schaffen. Charles Tilly ist Joseph L.
Buttenwieser Professor für Sozialwissenschaften an der Columbia University. Er hat mehr als zwanzig wissenschaftliche Bücher veröffentlicht, darunter zwanzig Fachmonographien und Sammelbände über politische Prozesse, Ungleichheit, Bevölkerungsentwicklung und europäische Geschichte.