Bewertung:

Dr. Todd McGowans „The Racist Fantasy: Unconscious Roots of Hatred“ (Die rassistische Fantasie: Die unbewussten Wurzeln des Hasses) stellt eine anregende Analyse des Rassismus dar, in der er argumentiert, dass dieser eher auf soziopolitischen und wirtschaftlichen Konstrukten als auf wissenschaftlicher Gültigkeit beruht. Der Autor wendet verschiedene Methoden an, um die Komplexität des Rassismus zu untersuchen, und vertritt die Auffassung, dass eine kapitalistische Gesellschaft diese Probleme aufrechterhält, indem sie die Aufmerksamkeit von wirtschaftlichen Ungleichheiten ablenkt. Einige Leser kritisieren das Buch jedoch als dogmatisch und ohne kritische Auseinandersetzung mit gegenteiligen Ansichten.
Vorteile:Das Buch wird für seine aufschlussreiche und tiefgründige Analyse des Rassismus gelobt, die sich verschiedener Methoden wie des Hegelschen Denkens, der Psychoanalyse und des Existenzialismus bedient. Die Leser empfanden es als eine augenöffnende und zum Nachdenken anregende Erforschung der psychologischen Wurzeln des Rassismus und betonten die Notwendigkeit der persönlichen Verantwortung und des Bewusstseins für unsere kollektiven Gefühle der „Nichtzugehörigkeit“.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass das Buch zu dogmatisch sein kann und eine kritische Auseinandersetzung mit alternativen Perspektiven vermissen lässt, da es unkritische Ansichten vertritt, die einer religiösen Doktrin ähneln. Einige sind der Meinung, der Autor versäume es, auf wichtige Gegenargumente einzugehen, wie etwa die Existenz schwarzer Konservativer oder die Kritik an der Psychoanalyse.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Racist Fantasy: Unconscious Roots of Hatred
Was den Rassismus auszeichnet, ist seine Fähigkeit, den Bemühungen zu widerstehen, ihn durch Gesetze oder Erziehung zu beseitigen. Todd McGowan vertritt in seinem Buch The Racist Fantasy die These, dass seine Hartnäckigkeit auf eine massive unbewusste Investition in eine grundlegende rassistische Fantasie zurückzuführen ist. Solange diese Fantasie der heutigen Gesellschaft zugrunde liegt, so McGowan, wird uns der Rassismus erhalten bleiben, egal wie sehr wir uns bemühen, ihn zu beseitigen.
Die rassistische Fantasie, eine Fantasie, in der der rassische Andere eine Figur ist, die den Genuss des Rassisten blockiert, ist eine gemeinsame soziale Struktur. Kein Einzelner hat sie erfunden, und kein Einzelner ist für ihre Aufrechterhaltung verantwortlich. Auch wenn niemand für die Entstehung der rassistischen Fantasie verantwortlich ist, so sind die Menschen doch dafür verantwortlich, sie am Leben zu erhalten und damit auch dafür, sie zu bekämpfen.
Die rassistische Fantasie untersucht, wie diese Fantasie die psychische Grundlage für den Rassismus bildet, der in der modernen Geschichte so auffallend ist. Die rassistische Fantasie prägt alles, von Lynchjustiz und polizeilichen Schießereien bis hin zu Hollywood-Blockbustern und Musikgeschmack. Diese Fantasie schlägt im Kapitalismus Wurzeln, um die Misserfolge und Enttäuschungen zu erklären, die sich aus der Beziehung zur Ware ergeben. Im Kampf gegen den Rassismus geht es darum, diese Fantasiestruktur aufzulösen und die kapitalistischen Verhältnisse zu ändern, die sie erfordern. Das ist das Projekt dieses Buches.