Bewertung:

Die Rezensionen von „Mythbusting the Torah“ spiegeln eine Mischung aus Wertschätzung für die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Unbehagen über die Schlussfolgerungen wider. Das Buch stellt die traditionelle Sichtweise auf die Tora als gesetzgeberisches Dokument in Frage und argumentiert, dass sie eher als Bund und als Quelle der Weisheit in ihrem antiken Kontext verstanden werden sollte. Während viele die komplizierte Wissenschaft und die Notwendigkeit einer kulturellen Übersetzung loben, sind andere der Meinung, dass das Buch die moralische und rechtliche Relevanz der Tora für heutige Leser schmälert.
Vorteile:⬤ Bietet nachdenklich stimmende Einblicke in das Wesen der Tora als Bund und nicht als Gesetz.
⬤ Fördert ein besseres Verständnis des kulturellen und historischen Kontextes des alten Nahen Ostens.
⬤ setzt sich auf verständliche Weise mit komplexen Ideen auseinander.
⬤ Ermutigt zur Neubewertung und zum tieferen Nachdenken über die Rolle und Funktion der Tora.
⬤ Wissenschaftliches Niveau, das von vielen Lesern, insbesondere von Fans von John Walton, gelobt wird.
⬤ Einige Leser fanden die Argumente zu dogmatisch und die Schlussfolgerungen frustrierend oder fehlgeleitet.
⬤ Kritiker argumentieren, dass das Buch die moralischen Lehren der Tora herunterspielt und sie für das moderne Christentum irrelevant machen könnte.
⬤ Die dichte Gelehrsamkeit erfordert eine hohe Konzentration, was für manche Leser eine Herausforderung sein könnte.
⬤ Die wiederholten Beteuerungen, dass die Tora kein Gesetzbuch ist, könnten diejenigen ermüden, die konkretere Verbindungen zu Rechts- und Moralsystemen erwarten.
(basierend auf 28 Leserbewertungen)
The Lost World of the Torah: Law as Covenant and Wisdom in Ancient Context
Unser Umgang mit dem, was wir biblisches Recht nennen, schwankt zwischen Polemik und Vernachlässigung.
Einerseits entsteht Polemik, wenn alttestamentliche Gesetze entweder unverständlich seltsam (keinen Hummer essen) oder geradezu verwerflich (Kinder hinrichten) erscheinen. Andererseits kommt es zur Vernachlässigung, wenn wir das Gesetz als veraltet betrachten und ihm keine normative Kraft mehr zusprechen (Quasten an der Kleidung, Opfergaben). Selbst Leser, die versuchen, das alttestamentliche "Gesetz" zu nutzen, finden es oft entweder irrelevant, hoffnungslos überladen mit "Du sollst nicht" oder einfach so verwirrend, dass sie verzweifelt die Hände in den Schoß legen. Trotz dieser Extreme fahren die Menschen fort, moralische Grundsätze aus diesen Gesetzen als "die biblische Sicht" vorzuschlagen und Beweistexte zu sammeln, um Probleme zu lösen, die in der Gesellschaft auftreten. Das Ergebnis ist, dass sowohl Christen als auch Skeptiker die Tora regelmäßig missbrauchen und ihre wahre Botschaft oft ungehört bleibt.
Walton und Walton bieten in The Lost World of the Torah eine restaurative Vision des antiken Genres der Weisheitsanweisung, das einen bedeutenden Teil des Alten Testaments ausmacht. Im alten Nahen Osten wurde die Ordnung durch die Weisheit derjenigen hergestellt, die die Gesellschaft regierten. Das Ziel der Tora war es, die Israeliten zu lehren, weise zu sein, was die Art von Ordnung anbelangt, die erforderlich ist, um die Segnungen von Gottes Gunst und Gegenwart im Rahmen des Bundes zu erhalten. Hier finden die Leserinnen und Leser neue Erkenntnisse über diese grundlegende Gattung des alttestamentlichen Kanons.
Die Bücher der Reihe "Die verlorene Welt" folgen dem Muster des Bibelwissenschaftlers John H. Walton, der eine frische, genaue Lektüre des hebräischen Textes und Kenntnisse der altorientalischen Literatur in eine zugängliche Diskussion des jeweiligen biblischen Themas einbringt, indem er eine Reihe von logisch begründeten Aussagen macht.