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Drilling Through Hard Boards: 133 Political Stories
Max Weber beschrieb Politik als „ein starkes, langsames Bohren durch harte Bretter mit Leidenschaft und Urteilskraft“.
Alexander Kluge hat sich davon inspirieren lassen und legt dem Leser ein weiteres literarisches Meisterwerk vor. Bohren durch harte Bretter ist eine kaleidoskopische Meditation über die Werkzeuge, die denen zur Verfügung stehen, die um die Macht kämpfen.
Webers metaphorischer Bohrer verkörpert sicherlich intelligente Hartnäckigkeit als Voraussetzung für politischen Wandel. Aber was ist ein Hammer in der Politik, fragt sich Kluge, und was ist eine subtile Berührung? Am Ende erfahren wir, dass alle Fragen der Politik auf eine einzige hinauslaufen: Was ist überhaupt politisch? In dem Buch spinnt Kluge meisterhaft mehr als hundert Vignetten aus, in denen deutlich wird, dass das Politische meist das Persönliche ist.
Politik ist allgegenwärtig in unserem Alltag, und so finden wir hier neben den Geschichten der großen Politiker auch die kleinen, meist unbekannten: Elfriede Eilers neben Perikles, chilenische Bergarbeiter neben Napoleon, ein drei Monate altes Baby neben Alexander dem Großen. Das Bohren durch harte Bretter ist nicht nur Kluges neueste Belletristik, sondern ein Meisterwerk des politischen Denkens.