Bewertung:

Die Rezensionen bieten eine kritische Perspektive auf den Zustand der modernen Wissenschaft und erörtern ihren nicht nachhaltigen Charakter sowie die Notwendigkeit eines kollaborativen und zivilen Ansatzes für wissenschaftliche Untersuchungen. Die Autorin Isabelle Stengers plädiert für eine Neudefinition der Wissenschaft, die die Interdependenz und die Komplexität der Realität anerkennt. Sie warnt vor der Kommerzialisierung der Wissenschaft und plädiert für ein Konzept, das sie „Slow Science“ nennt. Während einige Leser das Buch aufschlussreich und zeitgemäß finden, kritisieren andere, dass es zu vage ist oder keine konkreten Alternativen bietet.
Vorteile:Das Buch übt starke Kritik an der Kommerzialisierung und dem Individualismus in der Wissenschaft, schlägt einen kooperativen Ansatz für wissenschaftliche Untersuchungen vor und betont, wie wichtig es ist, die umfassenderen sozialen und ökologischen Auswirkungen wissenschaftlicher Entwicklungen zu berücksichtigen. Es bietet auch eine aufschlussreiche Diskussion über geschlechtsspezifische Vorurteile in der wissenschaftlichen Kultur.
Nachteile:Einige Leser finden den Text zu vage und es fehlt an konkreten Alternativvorschlägen. Es wird erwähnt, dass er frühere Texte zu recyceln scheint, ohne ausreichend neue Inhalte zu präsentieren.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Another Science Is Possible: A Manifesto for Slow Science
Wie Fast Food ist auch Fast Science schnell zubereitet, nicht besonders gut und verstopft das System. Die Bemühungen, unsere dringlichsten Probleme wie die globale Erwärmung anzugehen, werden durch Konflikte innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und durch widersprüchliche Botschaften behindert, was symptomatisch für einen übereilten Ansatz ist.
Auf der anderen Seite wird die wissenschaftliche Forschung von den Blasen und Zusammenbrüchen geprägt, die mit der wirtschaftlichen Spekulation und dem Markt verbunden sind. Die Konzentration auf Konformismus, Wettbewerbsfähigkeit, Opportunismus und Flexibilität hat dazu geführt, dass es äußerst schwierig ist, der Öffentlichkeit Fälle von Misserfolg zu präsentieren, aus Angst, dass die Öffentlichkeit das Vertrauen in die Wissenschaft gänzlich verliert. In diesem Buch zeigt die renommierte Philosophin Isabelle Stengers, dass die Forschung eng mit umfassenderen gesellschaftlichen Interessen verwoben ist, was bedeutet, dass die Wissenschaft nicht isoliert voranpreschen kann, sondern lernen muss, langsamer zu werden.
Stengers schlägt einen Weg zu einer alternativen Wissenschaft vor, indem sie argumentiert, dass Forscher aufhören sollten, sich als das „denkende, rationale Gehirn der Menschheit“ zu sehen, und sich weigern sollten, zuzulassen, dass ihr Fachwissen dazu benutzt wird, die Sorgen der Öffentlichkeit auszublenden oder den Glauben zu verbreiten, dass wissenschaftlicher Fortschritt unvermeidlich ist und alle Probleme der Gesellschaft lösen wird. Vielmehr muss sich die Wissenschaft offen und ehrlich mit einer intelligenten Öffentlichkeit auseinandersetzen und sich darüber im Klaren sein, welche Art von Wissen sie hervorzubringen in der Lage ist.
Dieses leicht verständliche Buch eines führenden Wissenschaftsphilosophen behandelt eine breite Palette aktueller Themen, darunter die Politik der Forschung, die Rolle der Frauen in der Wissenschaft und Umweltfragen. Es wird für Studenten, Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger in einer Vielzahl von Bereichen von großem Interesse sein, ebenso wie für alle, die sich mit der Rolle der Wissenschaft und ihrer Zukunft befassen.