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Cosmopolitics II
Ursprünglich in sieben Bänden auf Französisch erschienen, untersucht Cosmopolitics die Rolle und Autorität der Wissenschaften in modernen Gesellschaften und stellt deren Anspruch auf Objektivität, Rationalität und Wahrheit in Frage. Cosmopolitics II enthält die ersten englischsprachigen Übersetzungen der letzten vier Bücher: Quantenmechanik: The End of the Dream, Im Namen des Pfeils der Zeit: Prigogine's Challenge, Life and Artifice: The Faces of Emergence und The Curse of Tolerance.
Isabelle Stengers plädiert für eine "Ökologie der Praktiken" in den Wissenschaften und erkundet die widersprüchliche Landschaft des Wissens der modernen Wissenschaft, indem sie nach intellektueller Kohärenz zwischen widersprüchlichen, konfrontativen und sich gegenseitig ausschließenden philosophischen Ambitionen und Ansätzen sucht. Für Stengers ist die Wissenschaft ein konstruktives Unternehmen, ein vielfältiges, interdependentes und hochgradig kontingentes System, das nicht einfach nur bereits existierende Wahrheiten entdeckt, sondern durch spezifische Praktiken und Prozesse zu deren Gestaltung beiträgt.
Stengers schließt diese philosophische Untersuchung mit einer eindringlichen Kritik an der Toleranz. Sie sei eine grundsätzlich herablassende Haltung, die verhindere, dass Weltanschauungen, die dominante Erklärungssysteme in Frage stellen, ernst genommen werden. Anstelle von Toleranz schlägt sie eine "Kosmopolitik" vor, die Politik als universelle Kategorie ablehnt und modernen wissenschaftlichen Praktiken eine friedliche Koexistenz mit anderen Formen des Wissens ermöglicht.