Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung der Geschichte und der kulturellen Bedeutung von Spaghetti mit Tomatensoße und verbindet akademische Strenge mit fesselnden Erzählungen. Es räumt erfolgreich mit gängigen Mythen auf und bietet einen reichhaltigen historischen Kontext, so dass es sich sowohl für Lebensmittelhistoriker als auch für Gelegenheitsleser eignet, die sich für kulinarische Ursprünge interessieren.
Vorteile:⬤ Detaillierte und gut recherchierte Geschichte von Spaghetti und Tomatensauce.
⬤ Fesselnde Erzählung, die das Essen mit weiter gefassten Themen der Identität verbindet.
⬤ Entlarvt gängige Mythen und liefert neue Erkenntnisse.
⬤ Kurz und doch informativ, so dass es trotz seines akademischen Tons leicht zugänglich ist.
⬤ In einem akademischen Stil geschrieben, der für Gelegenheitsleser anstrengend sein könnte.
⬤ Enthält zahlreiche Fußnoten, die manche Leser überfordern könnten.
⬤ Trotz der Kürze des Buches ist es keine leichte Lektüre.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
A Short History of Spaghetti with Tomato Sauce
Eine intellektuell fesselnde und köstlich zu lesende Geschichte, die Klischees widerlegt und zeigt, wie eines der bekanntesten Symbole der italienischen Küche und der nationalen Identität das Produkt jahrhundertelanger Begegnungen, des Dialogs und des Austauschs ist.
Ist es möglich, einen Ausgangspunkt in der Geschichte zu finden, von dem aus sich alles andere entfaltet - einen einzigen Moment, der die Gegenwart erklären und das Wesen unserer Identitäten offenbaren kann? Massimo Montanari zufolge ist dies nur ein Mythos: Ursprünge allein erklären nur wenig, und historische Phänomene können nur dynamisch verstanden werden - indem man betrachtet, wie sich Ereignisse und Identitäten als Ergebnis von Begegnungen und Kombinationen, die oft unerwartet sind, entwickeln und verändern.
Wie Montanari in diesem lebendigen, brillanten und überraschenden Essay zeigt, ist alles, was man braucht, um den „Ursprungsmythos“ zu entlarven, ein Teller Spaghetti. Indem er die Geschichte eines der italienischen „Nationalgerichte“ zurückverfolgt - von Asien nach Amerika, von Afrika nach Europa, von den Anfängen der Landwirtschaft über das Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert - zeigt er, dass wir, um zu verstehen, wer wir sind (unsere Identität), fast immer über uns selbst hinaus auf andere Kulturen, Völker und Traditionen schauen müssen.