Bewertung:

In den Rezensionen werden unterschiedliche Meinungen zu Barthes' Buch geäußert, wobei einige die Tiefe der semiotischen Theorie loben, während andere seine Dichte und Zugänglichkeit kritisieren. Einige Leser halten es für einen grundlegenden Text in der Semiotik, während andere es für veraltet und ohne Vorkenntnisse schwierig halten.
Vorteile:Vertiefte Auseinandersetzung mit der Semiotik, klare Gliederung der Begriffe, wesentlich für das Verständnis des Strukturalismus, wertvoll für diejenigen, die mit Barthes oder der semiotischen Theorie vertraut sind.
Nachteile:Äußerst dicht und schwer zu lesen, setzt Vorkenntnisse der westlichen Literatur voraus, Schriftgröße ist klein, gilt im Vergleich zu neueren theoretischen Werken als veraltet, mangelnde Klarheit und Organisation für Anfänger.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Elements of Semiology
In seinem 1916 erstmals veröffentlichten Kurs in Allgemeiner Linguistik postulierte Saussure die Existenz einer allgemeinen Wissenschaft der Zeichen, der Semiologie, von der die Linguistik nur einen Teil darstellt. Die Semiologie zielt also darauf ab, jedes Zeichensystem zu erfassen, unabhängig von seiner Substanz und seinen Grenzen.
Bilder, Gesten, musikalische Klänge, Gegenstände und die komplexen Assoziationen all dieser Dinge, die den Inhalt von Ritualen, Konventionen oder öffentlicher Unterhaltung bilden, stellen, wenn nicht Sprachen, so doch zumindest Zeichensysteme dar... Die hier vorgestellten Elemente zielen einzig und allein darauf ab, der Linguistik analytische Begriffe zu entnehmen, die wir a priori für ausreichend allgemein halten, um die semiologische Forschung auf den Weg zu bringen. Bei der Zusammenstellung der Elemente wird nicht vorausgesetzt, dass sie im Laufe der Forschung unangetastet bleiben.
Auch wird die Semiologie nicht gezwungen sein, sich immer eng an das linguistische Modell zu halten. Wir schlagen lediglich eine Terminologie vor und erläutern sie in der Hoffnung, dass sie es ermöglicht, eine erste (wenn auch vorläufige) Ordnung in die heterogene Masse der bedeutsamen Fakten zu bringen. In Wirklichkeit geht es uns darum, ein Prinzip zur Klassifizierung der Fragen zu liefern. Diese Elemente der Semiologie werden daher unter vier Hauptüberschriften gruppiert, die der strukturellen Linguistik entlehnt sind: I. Sprache und Sprechen.
II. Signifikat und Signifikant.
III. Syntagma und System.
IV. Denotation und Konnotation. --Roland Barthes, aus seiner Einleitung.