Bewertung:

In den Rezensionen wird der wirkungsvolle und gut recherchierte Inhalt des Buches hervorgehoben, wobei der Schwerpunkt auf seiner Fähigkeit liegt, die Sichtweise auf psychosoziale Fachkräfte und die ernsten Probleme in diesem Bereich zu verändern. Die Leser schätzen die gründliche Dokumentation und die angenehme Lesbarkeit des Buches und freuen sich auf die Fortsetzung.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und detailliert
⬤ verändert die Sichtweise auf den Beruf
⬤ informativ über ernste Probleme in der Psychiatrie
⬤ lesbar und fesselnd
⬤ trägt zum Verständnis von Grenzfragen bei
⬤ ausgezeichneter Service und Produkt.
⬤ Einige Leser empfanden den Inhalt als schmerzhaft oder beunruhigend
⬤ bestimmte Themen können schwierig zu diskutieren sein
⬤ nicht alle Themen wurden in Band eins behandelt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Off the Tracks: Cautionary Tales About the Derailing of Mental Health Care Volume 1 Sexual and Nonsexual
Die Psychiatrie hat viel mit dem unwiderstehlichen kleinen Mädchen gemeinsam, das Henry Wadsworth Longfellow in einem Gedicht verewigt hat, das zu einem bekannten Kinderreim wurde: "Wenn sie gut war, war sie wirklich sehr gut, / Aber wenn sie schlecht war, war sie schrecklich." Das Gleiche gilt für den Beruf des Psychiaters.
Trotz zahlreicher Fortschritte im vergangenen Jahrhundert befindet sich die Behandlung psychischer Störungen immer noch in einem rudimentären Stadium, weil wir die komplexen Ursachen einiger der beängstigenden Probleme nicht verstehen. Die meisten Fachleute für psychische Gesundheit gehen heute davon aus, dass sowohl psychologische (psychodynamische) als auch physische (vererbte oder biomedizinische)
Faktoren in unterschiedlichen Anteilen zusammenwirken, um das emotionale Wohlbefinden eines Menschen zu beeinträchtigen. Die meisten Experten sind auch der Ansicht, dass eine optimale Kombination von psychologischen und physischen Behandlungen für viele Patienten die besten Chancen auf Heilung bietet. In diesem breiten Spektrum möglicher Kombinationen scheint der Faktor, der für die Genesung am wichtigsten ist, die Behandlungsbeziehung zu sein.
Viele Studien über rein psychologische Behandlungen haben gezeigt, dass die Behandlungsbeziehung die wichtigste Variable bei der Bestimmung des Therapieerfolgs ist. "Die Therapiebeziehung ist für die Verbesserung - oder Nichtverbesserung - der Klienten ebenso verantwortlich wie die jeweilige Behandlungsmethode", heißt es in einer großen Übersichtsarbeit von "Evidence-Based Therapy.
Relationships" (Beziehungen) zu dem Schluss. Tausende von qualitativen und quantitativen Studien haben gezeigt, dass sich bei etwa 75-80 % der Patienten, die sich einer Psychotherapie unterziehen, eine Verbesserung einstellt, ein Behandlungsergebnis, das weit über dem vieler medizinischer Verfahren liegt. Es liegt also auf der Hand, dass die Behandlungsbeziehung an und für sich eine starke Kraft sein muss. Wie jede starke Kraft kann auch die Gestaltung oder das Missmanagement der Behandlungsbeziehung dem Patienten großen Nutzen oder Schaden bringen. Entgleisungen: Cautionary Tales About the Derailing of Mental Health Care" (Warnende Geschichten über die Entgleisung der psychosozialen Versorgung) stellt dramatische Beispiele aus einem breiten Spektrum theoretischer Ansätze der psychosozialen Versorgung vor, bei denen die Behandlungsbeziehung in einer Weise fehlgeleitet wurde, die psychisch kranken Patienten geschadet hat. Wir präsentieren diese Beispiele nicht, um psychoanalytische, psychiatrische oder psychologische Behandlungen zu verurteilen, sondern um zu zeigen, wie diese warnenden Geschichten.
Hinweis auf die Notwendigkeit der Selbstkontrolle und Selbstregulierung durch Angehörige der psychiatrischen Berufe. Da wir hier von einer Beziehung sprechen, macht das Ausmaß, in dem die Persönlichkeit des Therapeuten involviert ist.
Die Anforderungen an den Therapeuten sind einzigartig in der Welt des Gesundheitswesens. Wir beschränken uns hier nicht nur auf die Rolle des Therapeuten bei rein psychologischen Behandlungen. Im Bereich der vorwiegend körperlichen Behandlung psychischer Störungen sind die behandelnden Ärzte ebenfalls Psychotherapeuten. Die Entscheidungen der Kliniker bei der Wahl eines physischen Ansatzes oder eines pharmakologischen Mittels, bei der Festlegung der Häufigkeit oder der Dosis oder sogar bei der Entscheidung, wie oft sie ihre Patienten sehen, hängen eindeutig sowohl mit der Beziehung als auch mit der zugrundeliegenden wissenschaftlichen Theorie zusammen, die diese Entscheidungen angeblich regelt.