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Factories of Knowledge, Industries of Creativity
Angesichts der Deindustrialisierung der Wirtschaft und der Dezentralisierung der Arbeiterklasse ein Aufruf zu alternativen Widerstandshorizonten: die Universität und die Kunstwelt.
Was einst die Fabrik war, ist heute die Universität. In dem Maße, wie sich die Deindustrialisierung ausbreitet und die Arbeiterklasse dezentralisiert wird, müssen neue Mittel des sozialen Widerstands und des politischen Aktivismus an den vielleicht letzten Orten gesucht werden, an denen sie möglich sind: an der Universität und in der Kunstwelt. Gerald Raunigs neues Buch analysiert das Potenzial, das die kognitive und kreative Arbeit in diesen beiden Arenen hat, um sich den neuen, vom kognitiven Kapitalismus auferlegten Herrschaftsregimen zu widersetzen. Ausgehend von Gilles Deleuzes Konzept der „Modulation“ als marktgetriebenem Imperativ für die ständige Transformation und Neuerfindung von Subjektivität entwirft Raunig in Factories of Knowledge, Industries of Creativity alternative Horizonte für den Widerstand.
Mit Blick auf die jüngsten sozialen Kämpfe, darunter die Universitätsstreiks in Europa, die spanische Organisation Democracia real YA, die arabischen Revolten und die Occupy-Bewegung, plädiert Raunig für eine Neubewertung der Bedeutung der Kultur- und Wissensproduktion. Die zentrale Rolle der Universität sei nicht die einer Wissensfabrik, sondern die eines Ortes des kreativen Ungehorsams.