Bewertung:

Das Buch „Becoming Freud“ von Adam Phillips bietet eine aufschlussreiche Analyse von Freuds frühen Jahren und der Entwicklung seiner psychoanalytischen Theorien. Der Autor betont die Wechselwirkung zwischen Freuds Privatleben und seiner beruflichen Arbeit und beleuchtet die Komplexität seines Charakters und den sozio-historischen Kontext, in dem er wirkte. Während viele Rezensenten den fesselnden Schreibstil und das tiefe Verständnis von Freud loben, kritisieren einige die Komplexität der Prosa und argumentieren, dass das Buch nicht als effektive Biografie taugt.
Vorteile:⬤ Fesselnder und meisterhafter Schreibstil von Adam Phillips.
⬤ Bietet tiefe Einblicke in Freuds frühe Entwicklung und die Bedeutung der Psychologie heute.
⬤ Kombiniert persönliche Anekdoten mit Freuds theoretischen Beiträgen.
⬤ Beleuchtet den sozio-historischen Kontext von Freuds Werk.
⬤ Bietet eine nuancierte Sicht auf Freuds Leben, ohne seine Komplexität zu sehr zu vereinfachen.
⬤ Komplexe und manchmal gewundene Satzstrukturen können die Lektüre des Buches schwierig machen.
⬤ Manche Leser empfinden die mangelnde Geradlinigkeit der Erzählung als frustrierend.
⬤ Kritiker bemängeln, dass es eher dazu dient, Freuds Ruf zu rehabilitieren, als eine unvoreingenommene Darstellung zu präsentieren.
⬤ Andere sind der Meinung, dass es im Vergleich zu anderen Freud-Biografien an Klarheit mangelt.
(basierend auf 51 Leserbewertungen)
Becoming Freud: The Making of a Psychoanalyst
Von einer der weltweit führenden Autoritäten über Sigmund Freud kommt eine auffallend originelle Biographie des Vaters der Psychoanalyse.
Becoming Freud ist die Geschichte des jungen Freud - Freud bis zu seinem fünfzigsten Lebensjahr -, in der Freuds zahlreiche Vorbehalte gegenüber der Kunst der Biografie berücksichtigt werden. Freud erfand eine psychologische Behandlung, die das Erzählen und Überarbeiten von Lebensgeschichten beinhaltete, aber er war selbst skeptisch gegenüber dem Schreiben solcher Geschichten. Adam Phillips, den der New Yorker als "Großbritanniens führenden psychoanalytischen Autor" bezeichnet, hebt in dieser Biografie die weitgehend und zwangsläufig undokumentierte Geschichte von Freuds ersten Jahren als ältester - und bevorzugter - Sohn jüdischer Einwanderer aus Osteuropa hervor und legt nahe, dass die Psychoanalyse, die Freud erfand, neben vielen anderen Dingen eine Psychologie der Einwanderer war - was in der modernen Welt natürlich zunehmend der Status eines jeden ist.
Die Psychoanalyse war auch Freuds Weg, sich mit dem Schicksal der Juden im Europa des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Neben den Schriften Freuds und seiner Zeitgenossen stützt sich "Becoming Freud" auch auf die Arbeit von Historikern, die sich mit den Juden in Europa in dieser bedeutenden Zeit ihres Lebens befasst haben, einer Zeit beispielloser politischer Freiheit und zunehmender Verfolgung. Phillips schließt mit Spekulationen darüber, was aus der Psychoanalyse geworden wäre, wenn Freud 1906 gestorben wäre, also vor dem Entstehen einer psychoanalytischen Bewegung, die er hätte leiten müssen.