Bewertung:

Das Buch „God and Golem, Inc.“ von Norbert Wiener wird wegen seiner historischen Bedeutung und seines aufschlussreichen Kommentars über das Zusammenspiel von Technologie und Moral geschätzt, aber wegen seines Mangels an Ausrichtung und Fokus kritisiert.
Vorteile:⬤ Bietet tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen Technologie, Moral und menschlicher Entscheidungsfindung
⬤ bietet wertvollen historischen Kontext
⬤ enthält scharfe Kommentare zu den ethischen Implikationen des technischen Fortschritts.
⬤ Fehlt klare Richtung und Kohärenz
⬤ kann Leser mit spekulativem Fachjargon verwirren
⬤ begrenzte religiöse Bezüge
⬤ einige Bereiche fühlen sich unterentwickelt oder abschweifend.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
God & Golem, Inc.: A Comment on Certain Points Where Cybernetics Impinges on Religion
Das neue und schnell wachsende Gebiet der Kommunikationswissenschaften verdankt Norbert Wiener so viel wie kein anderer. Er prägte das Wort dafür - Kybernetik.
In God & Golem, Inc. beschäftigt sich der Autor mit wichtigen Punkten der Kybernetik, die für religiöse Fragen relevant sind. Der erste Punkt, den er betrachtet, ist der der lernenden Maschine.
Während Lernen eine Eigenschaft ist, die fast ausschließlich dem selbstbewussten lebenden System zugeschrieben wird, gibt es heute einen Computer, der nicht nur programmiert werden kann, um eine Partie Dame zu spielen, sondern der auch aus seinen früheren Erfahrungen "lernen" und sein eigenes Spiel verbessern kann.
Eine Zeit lang war die Maschine in der Lage, ihren Erfinder beim Damespiel zu schlagen. "Sie gewann", schreibt der Autor, "und sie lernte zu gewinnen; und die Methode ihres Lernens unterschied sich im Prinzip nicht von der des Menschen, der lernt, Dame zu spielen.
Ein zweiter Punkt betrifft Maschinen, die die Fähigkeit haben, sich selbst zu reproduzieren. Es ist unsere allgemeine Überzeugung, dass Gott den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Die Fortpflanzung der Ethnie kann auch als eine Funktion interpretiert werden, bei der ein Lebewesen ein anderes nach seinem Ebenbild schafft.
Aber der Autor zeigt, dass der Mensch Maschinen geschaffen hat, die "sehr wohl in der Lage sind, andere Maschinen nach ihrem Ebenbild zu schaffen", und diese Maschinenbilder sind nicht nur bildliche Darstellungen, sondern operative Bilder. Können wir also sagen: Gott ist für den Golem, was der Mensch für die Maschine ist? In der jüdischen Legende ist der Golem ein Embryo Adams, formlos und nicht vollständig geschaffen, also ein Monster, ein Automat. Der dritte Punkt, den wir betrachten, ist die Beziehung zwischen Mensch und Maschine.
Hier geht es um eine ethische Frage. "Gebt dem Menschen, was des Menschen ist, und dem Computer, was des Computers ist", mahnt der Autor.
In diesem Teil des Buches betrachtet Dr. Wiener Systeme, die Elemente von Mensch und Maschine enthalten. Das Buch richtet sich an ein intellektuell aufmerksames Publikum und setzt keine hochtechnischen Kenntnisse voraus.
Es basiert auf Vorträgen, die in Yale, an der Soci t Philosophique de Royaumont und anderswo gehalten wurden.