Bewertung:

Norbert Wieners Buch, das ursprünglich 1948 veröffentlicht wurde, erforscht das Gebiet der Kybernetik und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Politik und Technologie. Es befasst sich mit der Verflechtung von Kommunikation, Automatisierung und sozialen Strukturen und bietet vorausschauende Einblicke in die Herausforderungen, die sich aus diesen Entwicklungen ergeben. Während einige Leser es als ein wichtiges und zum Nachdenken anregendes Werk betrachten, das auch heute noch relevant ist, haben andere Schwierigkeiten mit seiner Komplexität und seinem mathematischen Inhalt.
Vorteile:⬤ Bietet einen tiefen Einblick in die Kybernetik und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen.
⬤ Erstaunlich vorausschauende Vorhersagen über Technologie, Kommunikation und deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung.
⬤ Eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für die Überschneidungen von Wissenschaft, Philosophie und Technologie interessieren.
⬤ Anregend und gut geschrieben mit einem breiten interdisziplinären Ansatz.
⬤ Unverzichtbar für das Verständnis moderner sozialer und politischer Fragen.
⬤ Schwierig zu lesen aufgrund der vielen mathematischen Formeln und der Fachsprache.
⬤ Einige Kapitel sind unnötig dicht und könnten Gelegenheitsleser abschrecken.
⬤ Erfordert ein starkes mathematisches Hintergrundwissen, um das Buch vollständig zu verstehen.
⬤ Bestimmte Ausgaben werden wegen der schlechten Druckqualität kritisiert.
⬤ Manche Leser empfinden den Schreibstil als unzusammenhängend und anspruchsvoll.
(basierend auf 26 Leserbewertungen)
Cybernetics, Second Edition: or Control and Communication in the Animal and the Machine
Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine(Reprint of 1961 Second Edition) von Norbert Wiener ist ein bahnbrechendes Werk, das weitreichende Auswirkungen auf die Bereiche Computer, Automatisierung, Elektrotechnik, Neurowissenschaften und Kommunikation hatte.
Der Autor Norbert Wiener (geb. 1894, gest. 1964) war ein Mathematiker und Philosoph sowie langjähriger Professor für Mathematik am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Als Wunderkind machte Wiener bereits mit 11 Jahren seinen Highschool-Abschluss und schloss im Alter von 14 Jahren sein Studium der Mathematik an der Tufts University ab. 19-jährig promovierte er in Harvard mit einer Dissertation über mathematische Logik.
Obwohl er später Pazifist wurde, trug Wiener in beiden Weltkriegen zu den Kriegsanstrengungen bei, indem er im Ersten Weltkrieg an der Ballistik und im Zweiten Weltkrieg an Flugabwehrkanonen arbeitete. In den späten 1940er Jahren war er über die Militarisierung der Wissenschaft besorgt und hörte auf, zu militärischen Projekten beizutragen oder staatliche Mittel zu erhalten.
Wiener unterrichtete zu Beginn seiner Karriere Philosophie in Harvard, konnte sich aber keinen festen Lehrauftrag sichern - eine Tatsache, die er als Sohn jüdischer Einwanderer auf den Antisemitismus zurückführte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er an das MIT berufen, wo er bis zum Ende seiner Karriere lehren sollte.
Neben seiner Lehrtätigkeit forschte Wiener auf dem Gebiet der Kognitionswissenschaften und entwickelte Theorien in den Bereichen Kybernetik, Computertechnik und Automatisierung. Er schrieb auch viele Bücher und Artikel zu diesen Themen sowie zwei autobiografische Werke.
Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine ist eines der bekanntesten Werke von Wiener. Unter Kybernetik versteht man die Wissenschaft von den Steuerungs- und Kommunikationssystemen sowohl bei Maschinen als auch bei Lebewesen. Dieses Buch stellt die erste öffentliche Verwendung des Begriffs dar und beschreibt die Art und Weise, wie selbstregulierende Mechanismen (einschließlich des menschlichen Gehirns) durch den Empfang, die Verarbeitung und die Verwendung von externen Rückmeldungen funktionieren.
Dieses interdisziplinäre Werk ist das Ergebnis jahrelanger Diskussionen mit Medizinern, Ärzten, Mathematikern und Physikern, wodurch es ein breites Spektrum an Einflüssen sowohl auf die Konzepte des Buches als auch auf die Bereiche, die es beeinflusste, aufweist. Das Buch war grundlegend für die Forschung in den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Automatisierung, Telekommunikation und Neurowissenschaften.
Im Mittelpunkt der Kybernetik stehen Rückkopplungsschleifen, der Zufluss von Informationen und die darauf folgende Reaktion. Das Buch ist sowohl philosophisch als auch technisch und stellt "Lärm" als die ultimative Kraft dar, die ein Gleichgewicht verhindert. Und für den Menschen sind die Massenmedien die größte Quelle dieses Lärms. Für ein Buch, das Jahrzehnte vor Personalcomputern, Internet und Smartphones geschrieben wurde, ist das sehr weise.
Der Überraschungsbestseller Kybernetik wurde weit über sein eigentliches Fachpublikum hinaus gelesen. Die Popularität des Buches veranlasste Wiener, ein Nachfolgewerk mit dem Titel The Human Use of Human Beings zu schreiben, in dem er die sozialen und psychologischen Implikationen der Kybernetik weiter erforschte.
Die Kybernetik inspirierte auch ein ganzes Feld späterer Schriften, darunter das bekannte Selbstentwicklungsbuch Psychokybernetik von Maxwell Maltz. Dieses Buch stützt sich stark auf die früheren Arbeiten von Wiener und wurde von Selbsthilfeexperten wie Zig Ziglar und Tony Robbins als wichtiger Einfluss auf ihre Techniken genannt.