Bewertung:

Das Buch seziert Hegels Dialektik und kritisiert ihre Grundlage in der immanenten Kritik, was zu einem fatalen Fehler in Hegels Theorie führt. Rosens Interpretation ist, dass Hegels absoluter Idealismus ein grundlegend irrationales Element enthält. Obwohl er Hegels Strenge und Originalität anerkennt, kommt er letztlich zu dem Schluss, dass Hegel in seinen philosophischen Bestrebungen falsch liegt. Der Autor kontrastiert dies mit den Interpretationen anderer Gelehrter wie Adorno und Pinkard, die weniger mystische Perspektiven bieten.
Vorteile:Rosen liefert eine rigorose Kritik von Hegels Dialektik und präsentiert eine detaillierte Analyse von Hegels philosophischen Tugenden, wie Originalität und Strenge. Das Buch bietet Einblicke in die Art und Weise, wie Hegels Theorien von anderen Philosophen interpretiert oder modifiziert wurden, und bereichert so die Diskussion um Hegels Beiträge zur Philosophie.
Nachteile:Einige Leser könnten Rosens Argumente als komplex und schwer nachvollziehbar empfinden, insbesondere in Bezug auf die immanente Kritik und die determinierte Negation. Außerdem könnten diejenigen, die optimistischere oder weniger mystische Interpretationen von Hegel bevorzugen, mit Rosens Schlussfolgerungen nicht einverstanden sein.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Hegel's Dialectic and Its Criticism
Hegels Philosophie ist oft mit einem Kreis von Kreisen verglichen worden: eine aufsteigende Spirale für seine Bewunderer, aber ein Strudel für seine Kritiker. Die Metapher spiegelt Hegels Anspruch wider, eine Konzeption der philosophischen Vernunft anzubieten, die so umfassend ist, dass sie alle anderen als Teilformen ihrer selbst einschließt.
Ein Anspruch, der den Hegel-Schreiber vor besondere Schwierigkeiten stellt. Kritik, so scheint es, kann immer überlistet werden; Kritik am System kann in Kritik innerhalb des Systems zurückverwandelt werden. Michael Rosen erörtert die philosophischen Fragen, die mit der historischen Interpretation verbunden sind, bevor er eine neue und herausfordernde Lösung für das Problem der Offenheit Hegels für Kritik vorstellt.
Entgegen der landläufigen Meinung beruft sich Hegels Philosophie nicht auf eine universelle und voraussetzungslose Konzeption von Rationalität. Hegels Originalität liegt vielmehr darin, dass er sein System auf eine bestimmte, erklärtermaßen mystische Konzeption der philosophischen Erfahrung gründet.
Diese Erfahrung - Hegel nennt sie „reines Denken“ - ist grundlegend. Der reine Gedanke macht das spekulative Denken verständlich und untermauert damit den Rationalitätsanspruch des gesamten Systems. Dr.
Rosens Schlussfolgerung ist, dass alle Versuche, Hegel zu rehabilitieren, auf einem Missverständnis beruhen. In ihrer spekulativ-mystischen Hülle wiederhergestellt, wird der irrationale Kern von Hegels Konzepten deutlich.