Bewertung:

Das Buch „In the Flow“ von Boris Groys erörtert die Beziehung der zeitgenössischen Kunst zu Zeit, Kapitalismus und Internet und bietet eine tiefgründige philosophische Perspektive darauf, wie Kunst bestehende gesellschaftliche Strukturen herausfordert. Er kritisiert den Fokus der traditionellen Kunst auf Totalität und Spiritualität und konzentriert sich stattdessen auf flüchtige Erfahrungen und die Rolle der Technologie bei der Schaffung und Wertschätzung von Kunst. Der Autor erforscht das Potenzial der Kunst für politische Diskussionen und Aktionen.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und regt zum Nachdenken an. Es bietet bahnbrechende Einblicke in die Kunsttheorie und ihre Entwicklung im Internetzeitalter. Es enthält ausführliche Diskussionen über die Rolle der zeitgenössischen Kunst bei der Kritik des Kapitalismus und der gesellschaftlichen Strukturen, untermauert durch detaillierte Argumente und Beispiele. Die Autorin ist eine Autorität auf dem Gebiet der Kunsttheorie, was die Glaubwürdigkeit des Buches erhöht, das für seine philosophische Tiefe und die gründliche Erforschung des Themas gelobt wird.
Nachteile:Zu den Kritikpunkten gehört, dass der Autor Wikileaks als unparteiische Instanz missverstanden hat, was auf eine mögliche Voreingenommenheit oder mangelnde Tiefe in diesem Aspekt hinweist. Außerdem gibt es Bedenken, dass die Komplexität der Argumente das Buch für manche Leser weniger zugänglich macht.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
In the Flow
Der führende Kunsttheoretiker über die Kunst im Zeitalter des Internets
Im frühen zwanzigsten Jahrhundert wurden die Kunst und ihre Institutionen von einem neuen demokratischen und egalitären Geist kritisiert. Die Vorstellung von Kunstwerken als sakralen Objekten wurde verworfen, und in der Folge wurden sie nur noch als Dinge verstanden. Dies bedeutete einen Angriff auf den Realismus sowie auf die traditionelle konservatorische Aufgabe des Museums. Der renommierte Kunsttheoretiker Boris Groys argumentiert, dass dies zur Entwicklung eines "direkten Realismus" führte, einer Kunst, die keine Objekte, sondern Praktiken (von der Performance-Kunst bis zur relationalen Ästhetik) hervorbringen würde, die nicht überleben würden. Doch seit mehr als einem Jahrhundert folgen auf jeden Fortschritt in dieser Richtung schnell neue Mittel, um die Unterscheidbarkeit der Kunst zu bewahren.
In seinem neuen Hauptwerk zeichnet Groys die Paradoxien nach, die sich aus dieser Spannung ergeben, und untersucht die Kunst im Zeitalter des dinglosen Mediums Internet. Groys behauptet, dass, wenn die Techniken der mechanischen Reproduktion uns Objekte ohne Aura beschert haben, die digitale Produktion eine Aura ohne Objekte erzeugt, indem sie alle ihre Materialien in verschwindende Marker der vergänglichen Gegenwart verwandelt.