Bewertung:

Das Buch „Art Power“ von Boris Groys erhält überwiegend positive Kritiken für seine aufschlussreichen Essays über die Macht der Kunst, die zeitgenössische Kultur und die Rolle der Museen. Die Leser schätzen die Intelligenz von Groys und die zum Nachdenken anregende Art seiner Arbeit. Viele heben einzelne Essays als unterhaltsam und aufschlussreich hervor, obwohl einige auf die unterschiedliche Qualität der Kapitel hinweisen.
Vorteile:Faszinierende und zum Nachdenken anregende Essays, aufschlussreich über zeitgenössische Kunst und Kultur, intelligenter Autor, guter Zustand und pünktliche Lieferung, allgemeine Zufriedenheit mit dem Buch, einige Kapitel sind umwerfend.
Nachteile:Einige Kapitel sind besser als andere, in der englischen Version fehlt ein Kapitel für japanische Leser, die Nutzung von Museen für den politischen Diskurs ist vielleicht nicht für jeden interessant.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Art Power
Ein neues Buch von Boris Groys befasst sich mit dem Problem und dem Potenzial des komplexen Verhältnisses von Kunst und Macht.
Die Kunst hat ihre eigene Macht in der Welt und ist im Machtspiel der globalen Politik heute ebenso präsent wie einst in der Arena der Politik des Kalten Krieges. Kunst, so argumentiert der angesehene Theoretiker Boris Groys, ist kaum eine machtlose Ware, die dem Diktat des Kunstmarktes über Ein- und Ausschluss unterliegt. In Art Power untersucht Groys die moderne und zeitgenössische Kunst nach ihrer ideologischen Funktion. Kunst, so Groys, wird auf zweierlei Weise produziert und der Öffentlichkeit vorgeführt - als Ware und als Mittel der politischen Propaganda. In der zeitgenössischen Kunstszene wird der letzteren Funktion nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
In seinem Plädoyer für die Einbeziehung politisch motivierter Kunst in den zeitgenössischen Kunstdiskurs betrachtet Groys die im Totalitarismus, Sozialismus und Postkommunismus produzierte Kunst. Er betrachtet auch die heutige westliche Mainstream-Kunst, die sich seiner Meinung nach mehr und mehr nach den Normen der ideologischen Propaganda verhält: produziert und ausgestellt für die Massen auf internationalen Ausstellungen, Biennalen und Festivals. Die zeitgenössische Kunst, so Groys, demonstriert ihre Macht, indem sie sich die ikonoklastischen Gesten aneignet, die gegen sie selbst gerichtet sind - indem sie sich gleichzeitig als Bild und als Kritik des Bildes positioniert. In Art Power untersucht Groys diese grundlegende Aneignung, die den paradoxen Gegenstand des modernen Kunstwerks hervorbringt.