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In the Name of History
In diesem Buch erörtert Joan Wallach Scott die Rolle, die die Geschichte als Schiedsrichter über Recht und Unrecht gespielt hat, und die Rolle derjenigen, die behaupten, in ihrem Namen zu handeln - „im Namen der Geschichte“.
Scott untersucht drei verschiedene Fälle, in denen die Ablehnung der Vergangenheit als Weg in eine bessere Zukunft gedacht war: das Internationale Militärtribunal in Nürnberg 1946, die südafrikanische Wahrheits- und Versöhnungskommission 1996 und die aktuelle Bewegung für Wiedergutmachung für die Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Scott zeigt, wie in diesen Fällen die Geschichte nicht nur dazu diente, die Vergangenheit zu erklären, sondern auch, eine bestimmte Zukunft zu schaffen.
Doch sowohl die Vergangenheit als auch die Zukunft waren den politischen Gegebenheiten ihrer Zeit unterworfen und wurden in Form von moralischen Absolutheiten definiert, was oft zu tiefen Widersprüchen führte. Diese drei Beispiele zeigen, dass Geschichte keine unparteiische Wahrheit ist, sondern dass ihre Bedeutung von denen konstruiert wird, die in ihrem Namen handeln.