
Is NAFTA Constitutional?
Mit 61 zu 38 Stimmen schloss sich der Senat dem Repräsentantenhaus an und erklärte: „Der Kongress billigt das Nordamerikanische Freihandelsabkommen.“ Die Abstimmung wurde praktisch nicht bemerkt, da die eigentliche Schlacht um NAFTA im Repräsentantenhaus stattfand. Aber es gibt hier ein Rätsel. Der Präsident, so versichern uns die Verfasser der Verfassung, „hat die Befugnis, mit dem Rat und der Zustimmung des Senats Verträge zu schließen, sofern zwei Drittel der anwesenden Senatoren zustimmen.“ Was ist aus der Vertragsklausel geworden?
Bruce Ackerman und David Golove erzählen, wie die Vertragsklausel im zwanzigsten Jahrhundert durch ein modernes Verfahren ersetzt wurde, bei dem das Repräsentantenhaus den Senat bei der Prüfung unterstützt, aber einfache Mehrheiten in beiden Häusern ausreichen, um die Nation zu verpflichten. Dieses so genannte Kongress-Exekutiv-Abkommen ist eine Reaktion auf die veränderte öffentliche Meinung während und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Diese Vereinbarung trat an die Stelle einer gescheiterten Verfassungsänderung, die verlangt hätte, dass alle Verträge von Mehrheiten in beiden Kammern und nicht von zwei Dritteln des Senats gebilligt werden müssen. Das moderne Abkommen zwischen dem Kongress und der Exekutive wurde bewusst entwickelt, um eine formale Verfassungsänderung überflüssig zu machen. Ist NAFTA also verfassungsgemäß?
Dieses Buch ist ein Nachdruck aus der Harvard Law Review.