Bewertung:

Das Buch von Philip Kitcher, „Joyce's Kaleidoscope: An Invitation to Finnegans Wake“ (Eine Einladung zu Finnegans Wake) dient als hilfreicher Leitfaden für Leser, die versuchen, sich in der Komplexität von James Joyces ‚Finnegans Wake‘ zurechtzufinden. Die Rezensenten loben Kitchers ganzheitlichen Ansatz und die Zugänglichkeit, die er Joyces notorisch schwierigem Werk verleiht, und weisen darauf hin, dass es Klarheit und neue Hoffnung für das Verständnis seiner Bedeutungen bietet. Einige merken jedoch an, dass es zwar eine Struktur für das Verständnis bietet, aber dennoch erhebliche zusätzliche Ressourcen erfordert, um den Text vollständig zu erfassen.
Vorteile:Kitchers Top-Down-Ansatz ermöglicht ein besseres Verständnis von „Finnegans Wake“ und macht den Text zugänglicher. Seine Arbeit wird als erhellend beschrieben und bietet Klarheit, ohne den Zauber des Textes zu schmälern. Das Buch enthält zahlreiche relevante Zitate aus „Wake“, die das Verständnis der Erzählung erleichtern. Kitcher berichtet von seinen eigenen Kämpfen und Erfolgen mit dem Text und gibt Hinweise, wie man sich sinnvoll mit ihm auseinandersetzen kann.
Nachteile:Trotz Kitchers Anleitung kann der Leser feststellen, dass „Finnegans Wake“ nur mit Hilfe umfangreicher zusätzlicher Quellen vollständig verstanden werden kann. Einige Rezensenten bezeichneten seine Perspektive als potenziell eng im Vergleich zu anderen Interpretationen, was darauf hindeutet, dass sie nicht jeden kritischen Winkel abdeckt.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Joyce's Kaleidoscope: An Invitation to Finnegans Wake
James Joyces Ulysses, das einst als obskur und obszön galt, wird heute als eines der Meisterwerke der Weltliteratur angesehen. Joyces letzter Roman, Finnegans Wake, an dem er siebzehn Jahre lang gearbeitet hat, bleibt jedoch praktisch ungelesen, außer von Fachleuten. Seine sprachlichen Neuerungen, die offenbar auf einem immensen Wissen beruhen, das nur wenige teilen können, lassen ihn undurchdringlich erscheinen.
Joyce's Kaleidoscope versucht, die Dunkelheit aufzulösen und Literaturliebhaber einzuladen, sich mit Finnegans Wake zu beschäftigen. Philip Kitcher schlägt vor, dass Wake im Kern eine uralte philosophische Frage enthält: "Was macht ein Leben lebenswert? "und dass Joyce diese Frage aus der Perspektive eines Menschen untersucht, der spürt, dass ein langes Leben zu Ende geht. Die komplexe Traumsprache ist also eine Möglichkeit, Themen zu erforschen, denen man sich nur schwer direkt stellen kann; der Leser ist eingeladen, mit dem alternden Träumer des Romans zu ringen, der eine Bestätigung für den Wert dessen sucht, was er getan und gewesen ist. Joyce findet seinen Weg zur Gewissheit. Die mitreißende Musik und die hohe Komik von Finnegans Wake feiern die gewöhnlichen Taten gewöhnlicher Menschen. Mit großer Menschlichkeit und einem unverwechselbaren Humanismus weist Joyce uns auf die Dinge hin, die in unserem Leben wichtig sind. Sein letzter Roman ist ein Fest des Lebens selbst.
Aus dieser Perspektive erschließt sich die vermeintlich undurchsichtige oder unsinnige Sprache als reiche Quelle für die Überlegungen des Lesers: Auch wenn nicht alle Leser auf die gleiche Weise oder mit den gleichen Bezügen an den Text herangehen werden, so enthält er doch für jeden einen Sinn. Kitchers detaillierte Studie des gesamten Textes bringt seine musikalischen Resonanzen und seine musikalischen Strukturen zum Vorschein. Er analysiert den Roman als Ganzes und gibt gleichzeitig tiefe Einblicke in die Lektüre einzelner Schlüsselpassagen. Dieser fesselnde Leitfaden wird den Lesern nicht nur helfen, den Sinn des Romans zu verstehen, sondern auch die bemerkenswerte Leistung von Joyces am wenigsten geschätztem Werk zu genießen.