
Jews at Home: The Domestication of Identity
Wenn ein Jude einen Ort als "zu Hause" bezeichnet, ist damit sowohl das Erbe als auch der Wohnort gemeint. Sich "zu Hause" zu fühlen bedeutet auch, sich in seinem sozialen Umfeld wohl zu fühlen. Im Mittelpunkt dieses Bandes stehen folgende Fragen: Was macht ein Haus materiell und emotional zu einem "jüdischen" Zuhause, und wodurch fühlen sich Juden in ihrer Umgebung "zu Hause"? Die materiellen Dimensionen werden durch eine Untersuchung der symbolischen und rituellen Gegenstände, die das Judentum vermitteln, und durch die Betrachtung anderer Gegenstände, die dazu dienen, die jüdische Identität in der Wohnung auszudrücken, erforscht - etwas, das in der Einleitung als "Wohnzimmer-Judentum" bezeichnet wird. Die Diskussion ist geografisch und ethnisch breit gefächert, und der Bedeutungswandel, der den verschiedenen Objekten in unterschiedlichen Umgebungen zugeschrieben wird, wird kontextualisiert, wie zum Beispiel in Shalom Sabars Studie über {h. }amsa-Amuletten in Marokko und Israel. Für die jüdische Kultur in der Diaspora ist die Frage des Heimatgefühls ein emotionales Thema, das häufig in der Literatur, der Folklore und den bildenden und darstellenden Künsten auftaucht.
Die Formulierung "Heimat im Exil" drückt treffend die Spannung zwischen den verschiedenen Herkünften aus, mit denen sich Juden identifizieren, einschließlich der Spannung zwischen dem biblischen gelobten Land und den kulturellen Orten, von denen die jüdische Migration ausging. Die Aufsätze in diesem Band befassen sich mit der Art und Weise, wie Ideen über das Gefühl, als Jude zu Hause zu sein, in der aus Brasilien, Argentinien und den Vereinigten Staaten stammenden Literatur zum Ausdruck kommen, und auch mit den politischen Auswirkungen dieser Gefühle. Die Frage wird in einer Reihe von Gesprächen über die Zukunft des jüdischen Heimatgefühls in Australien, Deutschland, Israel und den Vereinigten Staaten weiter erforscht. Jews at Home ist das erste Buch, das das Thema des jüdischen Zuhauses materiell und emotional aus verschiedenen disziplinären Perspektiven untersucht, darunter Literatur, Geschichte, Anthropologie, Soziologie, Psychologie, Kunstgeschichte sowie Volks- und Populärkultur. Die Aufsätze in der Sammlung nutzen das Thema Heim und das Konzept der Domestizierung, um das Verständnis der gelebten (und gebauten) Vergangenheit zu überarbeiten und neue analytische Möglichkeiten für die Zukunft zu eröffnen.
Die Erörterung der häuslichen Kultur und ihrer Relevanz für die jüdische Identität ist ein Thema, bei dem sich die Leserinnen und Leser sofort zu Hause fühlen sollten.