
Jewish and Christian Scriptures: The Function of 'Canonical' and 'Non-Canonical' Religious Texts
In den letzten vier Jahrzehnten haben sich viele Wissenschaftler auf die wachsende Sammlung angeblich außerkanonischer Dokumente konzentriert, die in zahlreichen frühen jüdischen und christlichen Gruppen als von Gott inspiriert galten. Schließlich verloren diese Texte ihre maßgebliche Rolle im Judentum und Christentum und wurden als außerkanonisch gebrandmarkt.
Heute werden diese Dokumente, die einst als heilig galten, als grundlegend für das Verständnis des Altertums und der Entwicklung des Kanons anerkannt. Dieser Band lenkt die Aufmerksamkeit auf diese antiken religiösen Texte, insbesondere auf die so genannten nicht-kanonischen Texte, indem er sich darauf konzentriert, wie sie in frühen Gesellschaften verwendet wurden oder funktionierten.
Die Autoren warnen uns auch vor den vermeintlichen Grenzen zwischen Kanon und Außerkanon, Texten und Traditionen und schlagen vor, dass wir mit Bezeichnungen wie "jüdisch" und "christlich" vorsichtig sein sollten. Die Autoren weisen auch - gelegentlich oder implizit - darauf hin, wie wichtig es ist, bisher isolierte Disziplinen miteinander zu verbinden, insbesondere das Studium von Texten, die Erforschung des kanonischen Prozesses und die Bedeutung der Soziologie für die Untersuchung antiker Gruppen.