
Youth
Zu seinem Entsetzen findet sich der Kapitän Gulliver mittleren Alters in "The Country of The Young" wieder, wo er verhungert und verdurstet - in einer Welt, in der die Jugend dem Alter so misstraut, dass jeder, der auf die Dreißig zugeht, rituell umgebracht wird.
Hier trifft er auf eine Ersatzaristokratie und eine Dienerklasse, die von dem, was sie in ihm sehen, sowohl entsetzt als auch angezogen sind. Allein aufgrund seines Alters verkörpert er alles, was sie hassen - die in ihren Büchern verewigten alten Männer, die jüngere Männer in den Krieg geschickt haben; alte Männer, die die Jungen frustrieren und ausbremsen, um sich an der Macht zu halten.
Dennoch appelliert er an ihre latente Menschlichkeit und ihr Bedürfnis, etwas anderes zu tun als nur kindische Spiele zu spielen. Durch seine Gerissenheit und Klugheit gelingt es Gulliver, das Vertrauen einer seiner weiblichen Entführer zu gewinnen und die Hilfe eines talentierten Zimmermanns aus der Dienstbotenklasse in Anspruch zu nehmen. Gemeinsam gelingt ihnen die knappe Flucht, und die beiden jungen Inselbewohner freuen sich auf die Verheißung einer neuen Welt, in der die Menschen eines Tages ihre Kinder zu Männern und Frauen heranwachsen sehen und ihre Enkelkinder auf den Knien halten können.
Entstanden in den 1960er Jahren, inmitten einer jugendlichen Bevölkerung, die zum ersten Mal ihren sozialen und politischen Einfluss entdeckte, hätte "Youth" durchaus Wilders satirische Meditation über die Exzesse Amerikas sein können. Mehr als nur ein Seitenhieb auf ein bestimmtes Jahrzehnt und die Schwächen des utopischen Idealismus junger Menschen überall, zeigt "Youth" jedoch Wilders stets großzügige Gesinnung, seinen lebenslangen Glauben an die Gemeinschaft und den Wert des Beitrags, den jeder Einzelne leisten kann.