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Legal Transplants: An Approach to Comparative Law, Second Edition
In Legal Transplants legt eine der weltweit führenden Autoritäten auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte und der Rechtsvergleichung eine klare und prägnante Darstellung seiner kontroversen These über die Art und Weise vor, wie sich das Recht im Laufe der Geschichte entwickelt hat.
Bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1974 löste Legal Transplants sowohl Lob als auch Empörung aus. Alan Watson stellt mit seiner Argumentation die lange Zeit vorherrschende Vorstellung in Frage, dass zwischen dem Recht und der Gesellschaft, in der es gilt, eine enge Verbindung besteht. Seine Hauptthese lautet, dass sich die Gesetze einer Gesellschaft in der Regel nicht als logische Folge ihrer eigenen Erfahrungen entwickeln. Vielmehr seien die Gesetze einer Gesellschaft in erster Linie aus anderen Gesellschaften entlehnt; daher wirkten die meisten Gesetze in einer ganz anderen Gesellschaft als der, für die sie ursprünglich geschaffen wurden. Anhand einer Fülle von Primärquellen veranschaulicht Watson seine Argumentation mit Beispielen aus dem Alten Orient, dem Alten Rom, dem frühneuzeitlichen Europa, dem puritanischen Neuengland und dem modernen Neuseeland. Das sich daraus ergebende Bild der überraschenden Langlebigkeit und Akzeptanz des Rechts unter fremden Bedingungen hat wichtige Implikationen für Rechtshistoriker und Soziologen. Watson ist der Ansicht, dass das Recht ohne eine sorgfältige Betrachtung der rechtlichen Transplantationen nicht als Werkzeug zum Verständnis der Gesellschaft verwendet werden kann.
Für diese Ausgabe hat Watson ein neues Nachwort verfasst, in dem er seine ursprüngliche Studie in den Kontext der neueren Forschung stellt und einige neue Überlegungen zu rechtlichen Anleihen, Recht und Gesellschaft anstellt.