
Lingua Barbara or the Mystery of the Other: Otherness and Exteriority in Modern European Poetry
Dieses Buch untersucht die vielschichtigen Konzepte von Andersartigkeit, Barbarei und Äußerlichkeit. Ist die Begegnung mit dem "Anderen" noch möglich in einer Welt, in der wir alle wurzellos, abgekoppelt und fremd geworden sind, entfremdet von der Außenwelt und von uns selbst? Hat die Frage nach dem "Anderssein" nach der Dekonstruktion des Selbst und dem Zerfall des Identitätskonzepts überhaupt noch eine Bedeutung? Der Autor untersucht einige der wichtigsten poetischen Reaktionen des 20.
Jahrhunderts auf die gewaltsame Verleugnung von Andersartigkeit und Differenz im modernen Europa. Der Mythos der Medea wird herangezogen, um über die tragische Geschichte der Begegnung mit dem Anderen im europäischen Denken nachzudenken. Er verkörpert die Art und Weise, wie der rationalistische Positivismus den Anderen entweder durch Assimilation oder Ausgrenzung unterdrückte.
Der Band untersucht das Konzept der Barbarei in der Sprache und zeigt auf, wie einige moderne oder postmoderne europäische Dichter ihre jeweiligen Sprachen mit dem Barbarischen - dem Anderen, dem Außen, dem "Unzivilisierten" - konfrontierten. Die Autorin konzentriert sich auf drei Dichter des 20.
Jahrhunderts, die in irgendeiner Weise mit der Barbarei konfrontiert waren und deren Werk einen poetischen Gegenangriff und einen Versuch der Regeneration darstellt: Henri Michaux, Paul Celan und Ted Hughes. Diese Dichter schrieben in der Postmoderne in einem Zustand endloser Verschiebung, und ihre verzweifelte Entfremdung erinnert an die Notlage der Medea - der Barbarin unter den "zivilisierten" Griechen.
Ihre neue lingua barbara wurde zu einer Sprache des Andersseins, des Zwischenraums und der Verschiebung.