Bewertung:

Die Rezensionen zu „Masculine Domination“ von Pierre Bourdieu spiegeln geteilte Meinungen über die Vorzüge des Buches wider. Während einige Leser die tiefgehende Analyse der Geschlechterrollen und der Machtdynamik schätzen, kritisieren andere die komplexe Sprache und die vermeintliche Voreingenommenheit gegenüber Männern. Das Buch zeichnet sich durch eine Mischung aus strukturalistischer Soziologie und persönlichen Reflexionen aus, die manche als aufschlussreich, andere als unübersichtlich und unzugänglich empfinden.
Vorteile:Viele Rezensenten lobten das Buch für seine aufschlussreiche Analyse der Geschlechterrollen und des Konzepts der symbolischen Gewalt und hoben Bourdieus durchdachte Überlegungen zu den gesellschaftlichen Strukturen und den Nuancen der männlichen Herrschaft hervor. Einige Leser merkten an, dass das Buch mit dem richtigen Verständnis und Kontext wertvolle Diskussionen für diejenigen bieten kann, die mit Bourdieus Werk vertraut sind.
Nachteile:Die Kritiker wiesen auf die Schwierigkeiten des Buches hin, die sich aus der jargonlastigen Sprache und der verworrenen Prosa ergeben, so dass es für diejenigen, die mit den Theorien Bourdieus nicht vertraut sind, verwirrend und unlesbar sein kann. Einige Rezensenten warfen dem Buch vor, es fördere feministische Agenden, enthalte misandristische Ansichten und recycle alte Ideen ohne wesentliche Weiterentwicklung. Insgesamt waren viele der Meinung, das Buch sei für ein allgemeines Publikum nicht zugänglich.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Masculine Domination
Die männliche Herrschaft ist so sehr in unseren sozialen Praktiken und unserem Unbewussten verankert, dass wir sie kaum wahrnehmen, sie entspricht so sehr unseren Erwartungen, dass es uns schwer fällt, sie in Frage zu stellen. Pierre Bourdieus Analyse der kabylischen Gesellschaft liefert uns Instrumente, die uns helfen, die verborgensten Aspekte der Beziehungen zwischen den Geschlechtern in unseren eigenen Gesellschaften zu verstehen und die Fesseln der trügerischen Vertrautheit zu sprengen, die uns an unsere eigene Tradition binden.
Bourdieu analysiert die männliche Herrschaft als ein Paradebeispiel für symbolische Gewalt - die Art von sanfter, unsichtbarer, allgegenwärtiger Gewalt, die durch die alltäglichen Praktiken des sozialen Lebens ausgeübt wird. Um diese Form der Herrschaft zu verstehen, müssen wir auch die sozialen Mechanismen und Institutionen - Familie, Schule, Kirche und Staat - analysieren, die Geschichte in Natur verwandeln und das Willkürliche verewigen.
Nur so eröffnen sich Möglichkeiten für eine politische Aktion, die die Geschichte wieder in Bewegung bringen kann, indem sie die Mechanismen neutralisiert, die die Beziehungen zwischen den Geschlechtern naturalisiert und enthistorisiert haben. Dieses neue Buch von Pierre Bourdieu - in Frankreich ein Bestseller - ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich mit Fragen von Geschlecht und Sexualität und mit den Strukturen beschäftigen, die unser soziales, politisches und persönliches Leben prägen.