Bewertung:

Das Buch dient als wertvolle Einführung und Ergänzung zu Bourdieus Theorien, indem es komplexe Ideen anhand einer Sammlung von Interviews und Reden effektiv aufschlüsselt und erklärt. Es ist besonders nützlich für Leser, die anspruchsvolle theoretische Konzepte leichter verstehen wollen.
Vorteile:⬤ Bietet klare Erklärungen von Bourdieus Theorien
⬤ macht komplexe Ideen leichter zugänglich
⬤ enthält fesselnde und aufschlussreiche Passagen
⬤ hilfreich für das Verständnis moderner gesellschaftlicher Themen und Anti-Globalisierungs-Stimmungen.
Einige Kapitel sind überzeugender als andere; bestimmte Schlussfolgerungen sind vielleicht nicht leicht zu verstehen oder zu akzeptieren.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
In Other Words: Essays Toward a Reflexive Sociology
Der Einfluss von Pierre Bourdieu - einer der vielseitigsten intellektuellen Kräfte des zeitgenössischen französischen Denkens - reicht weit über seine Heimatdisziplin der soziologischen Forschung und des Denkens hinaus. Sein Werk, das in über zwanzig Büchern vorgestellt wird, liegt an den Grenzen zur Philosophie, Anthropologie und Ethnologie sowie zur Kulturtheorie.
Der vorliegende Band besteht aus verschiedenen Einzeltexten, die zwischen 1980 und 1986 entstanden sind und zwei Formen haben: Interviews, in denen sich Bourdieu einer Reihe von forschenden und intelligenten Interviewern stellt, und Konferenzbeiträge, die bestimmte Bereiche seiner Forschung verdeutlichen und erweitern. Jetzt, da Bourdieus Werk weite Verbreitung und Berühmtheit erlangt hat, ist dies ein geeigneter Zeitpunkt für diesen Band, eine Pause für Rückblick und Resynthese, für Korrekturen von Fehleinschätzungen und Erweiterung früherer Erkenntnisse sowie für die Projektion der nächsten Etappen seiner Arbeit. Für diese englische Ausgabe wurde Bourdieus gefeierte Antrittsvorlesung am Collège de France, Le on sur la Le on, hinzugefügt.
Die Texte gliedern sich in zwei grundlegende Bereiche. Der erste Bereich bietet einen Überblick über die zentralen Konzepte Bourdieus, die noch nie zuvor klar erläutert wurden. Der zweite Bereich klärt die philosophischen Voraussetzungen von Bourdieus Studien und stellt seine Beziehungen zu einer Reihe von Denkern dar, die die sozial- und kulturtheoretischen Probleme formuliert haben, die uns bis heute beschäftigen: Kant, Hegel, Marx, Durkheim, Wittgenstein, Weber, Parsons und L vi-Strauss. Bourdieus Sicht auf diese Figuren ist persönlich und eindringlich, und in seinen lebhaften, spontanen Antworten sieht man eine Denkweise am Werk, die an sich ein befreiendes Werkzeug der sozialen Analyse sein kann. Bourdieu wendet die von ihm dargelegte Methode der Analyse kultureller Werke auf sich selbst an, indem er den Raum der theoretischen Möglichkeiten, der sich ihm in den verschiedenen Momenten seines intellektuellen Weges bietet, aufzeigt.