Bewertung:

Das Buch wird wegen seines Umfangs, seiner Substanz und der Einbeziehung von Doktoranden gelobt, was es zu einem reichhaltigen und vielfältigen Beitrag zur Wissenschaft macht. Die Leser fanden es sehr anregend und zugänglich, mit kohärenten und linearen Diskussionen, die aufeinander aufbauen.
Vorteile:Breites Spektrum an Themen und Beiträgen, starke Einsichten in die „Bescheidenheit der Dinge“, Einbeziehung von Doktoranden, zugänglich für allgemeine Leser, kohärente und lineare Struktur.
Nachteile:Manche mögen den Tonfall als zu akademisch empfinden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Materiality
Im Laufe der Geschichte und über soziale und kulturelle Kontexte hinweg haben die meisten Glaubenssysteme - ob religiös oder säkular - denjenigen Weisheit zugeschrieben, die die Realität als etwas betrachten, das über das rein Materielle hinausgeht. Doch wie die hier versammelten Studien zeigen, lässt sich das Immaterielle nicht ohne weiteres vom Materiellen trennen. Der Mensch definiert sich in besonderem Maße dadurch, dass er immaterielle Ideale durch materielle Formen zum Ausdruck bringt. Die Aufsätze in Materiality erforschen verschiedene Erscheinungsformen von Materialität von der Antike bis zur Gegenwart. Indem sie die fundamentale Rolle der Materialität bei der Gestaltung der Menschheit bewerten, signalisieren sie die Notwendigkeit, das Soziale innerhalb der Sozialanthropologie zu dezentrieren, um Platz für das Materielle zu schaffen.
Anhand so unterschiedlicher Themen wie Theologie, Technologie, Finanzen und Kunst untersuchen die Autoren - die meisten von ihnen sind Anthropologen - die vielen verschiedenen Arten, wie Materialität verstanden wurde, und die Konsequenzen dieser Unterschiede. Ihre Fallstudien zeigen, dass die neuesten Formen von Finanzhandelsinstrumenten mit den ältesten Idealen des alten Ägyptens verglichen werden können, dass das Versprechen von Software mit dem uralten Wunsch nach einer unvermittelten Beziehung zum Göttlichen verglichen werden kann. Ob es um die Theologie des islamischen Bankwesens, die Kunst der australischen Aborigines, den Derivatehandel in Japan oder Textilien geht, die direkt auf ihre Umgebung reagieren, jeder Aufsatz verleiht dem Projekt, das Materiality vorantreibt, Tiefe und Nuancen: eine tiefgreifende Anerkennung und ein Überdenken einer der grundlegenden Eigenschaften des Menschseins.
Mitwirkende. Matthew Engelke, Webb Keane, Susanne Kuchler, Bill Maurer, Lynn Meskell, Daniel Miller, Hirokazu Miyazaki, Fred Myers, Christopher Pinney, Michael Rowlands, Nigel Thrift.