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Medical Humanities: Ethics, Aesthetics, Politics
Dieses bahnbrechende Buch entwirft eine neue Vision für die medizinische Ausbildung der Zukunft, indem es die Ziele der medizinischen Geisteswissenschaften durch die Brille der kritischen Gesundheitspsychologie und der befreienden Pädagogik radikal neu konzeptualisiert. Die medizinischen Geisteswissenschaften werden als Übersetzungsmedium verstanden, durch das die reduktive, instrumentelle Biomedizin in Qualität, Intensität und Komplexität gesteigert werden kann, indem ethische, ästhetische, politische und transzendentale Werte einbezogen werden. Diese Übersetzung erfolgt durch den innovativen Einsatz von Metaphern. Es wird darauf hingewiesen, dass auch die medizinischen Geisteswissenschaften instrumentell und reduktiv sein können, wenn sie nicht gut konzipiert sind.
Unter Bezugnahme auf bedeutende Theoretiker wie Michel Foucault und Jacques Rancire und unter Einbeziehung von Erkenntnissen aus verschiedenen, aber miteinander verbundenen Bereichen konzentriert sich Bleakley auf die "Übel" der zeitgenössischen Biomedizin und der medizinischen Ausbildung sowie auf die Notwendigkeit einer Neukonzeptionierung, die - so wird argumentiert - die translationalen medizinischen Geisteswissenschaften zu leisten imstande sind. Die gegenwärtigen instrumentellen Ansätze in den medizinischen Geisteswissenschaften, die das Training von Kommunikationsfähigkeiten und eine auf Erzählungen basierende Medizin umfassen, haben es versäumt, die chronischen Symptome der Medizin zu bekämpfen. Dazu gehört der Rückgriff auf ein geschlossenes, funktionales Systemdenken, anstatt ein dynamisches, komplexes, offenes und adaptives Systemdenken anzunehmen.
Fehlende demokratische Gewohnheiten in der medizinischen Kultur, die die Sicherheit und Versorgung der Patienten gefährden.
Die Erzeugung von Gefühllosigkeit statt der Vertiefung von Sensibilität in der medizinischen Ausbildung.
Mangelnde Aufmerksamkeit für Ethik, Ästhetik und Politik, wo das Instrumentelle privilegiert wird.
Und ein Mangel an kritischer Reflexivität bei der Überarbeitung gewohnter Praktiken. Mit überzeugenden Argumenten entwirft Bleakley ein radikaleres Manifest für die Rolle, die die Kunst- und Geisteswissenschaften in der medizinischen/gesundheitlichen Ausbildung spielen könnten, und bietet einen neuen Ansatz, der eher auf Lehrplanprozessen als auf Lehrplaninhalten basiert, um ästhetische Sensibilität, Unterscheidungsvermögen und Affekt in der Medizin wiederzuerlangen.
Das Buch richtet sich an Lehrende im Bereich Medizin und Gesundheitswesen, an Geisteswissenschaftler im Bereich Medizin und Gesundheit, an engagierte Kliniker, an Sozialwissenschaftler, die sich auf die kritische Theorie stützen, und an Kunst- und Geisteswissenschaftler, die sich mit Themen der Medizin und des Gesundheitswesens beschäftigen.