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My Life at the Wheel: Toward a Memoir
In dieser Sammlung tadellos geschriebener Essays erklärt Schwartz gleich zu Beginn, dass sie ihr Leben nie als eine "durchgehende Linie" betrachtet hat, sondern eher als eine Reihe miteinander verflochtener, unterbrochener Erfahrungen. Es ist ein Leben, das durch einen endlosen Strom von Reisen, faszinierenden Menschen und Büchern gestoßen, durcheinandergewirbelt und geglättet wurde: Sie schrieb sie, dachte über sie nach und übersetzte sie.
Ihre Essays reichen von Betrachtungen über die Kunst des Übersetzens, die Mühen einer großen Operation, die sie mit bissigem Witz seziert, über die Suche nach Genesung von den Anschlägen des 11. September in einer Musikschule bis hin zu Stunden, die sie mit Freunden in einer Bar in der Nachbarschaft streitend, trinkend und rauchend verbringt. Ihre persönlichen Erzählungen reichen von einer humorvollen Kindheit (als 8-jährige Schriftstellerin) über beunruhigende Enthüllungen bis hin zu den Schwierigkeiten, als Erwachsene zu lernen, gleichzeitig zu schreiben und Kinder großzuziehen.
Wir sehen sie als Tochter, die versucht, ihre Eltern mit den Augen einer Heranwachsenden zu verstehen, als Mutter, die über die alles verzehrenden Anforderungen der Mutterschaft und des Schreibens erschrickt, und als ältere Erwachsene, die sich mit der Sterblichkeit auseinandersetzt. Dabei ist sie durchweg schmerzhaft ehrlich, witzig und scheut sich nicht vor schwierigen Wahrheiten.
Obwohl Schwartz' Perspektive ausgesprochen literarisch ist, offenbaren ihre Reflexionen einen sorgfältigen Blick auf die großen Fragen des Lebens durch das Prisma einer gemeinsamen und doch sehr individuellen Erfahrung. Sie ist schonungslos offen, unterzieht sich selbst einer scharfen Prüfung und ist bereit, sich den Verwirrungen des Erwachsenwerdens in einer sich verändernden Welt zu stellen.